Kuba für die Jugend – die Jugend für Kuba

Die Kuba-Jugendkonferenz wird jährlich vom Netzwerk Cuba organisiert und fand am 06.12.2020 online statt. Auf der Konferenz ging es hauptsächlich um die Themen Gesundheit, Bildung und Ökologie in Kuba. Mit diesem Text möchte ich meinen Eindruck von der Konferenz mit euch teilen. Ich plane, noch in diesem Jahr am Proyecto Tamara Bunke1 teilzunehmen und war beeindruckt zu hören, wie die Kubaner die Pandemie bewältigen. Es wurde während der Konferenz auf die gut funktionierende Aufklärung und die bemerkenswerte Konsequenz in der Pandemiebekämpfung eingegangen. Das sind schon die ersten Eindrücke, denen jetzt weitere folgen.

Zur Konferenz waren die folgenden Referent*innen eingeladen :
Den Vortrag zu Gesundheit in Kuba hielt Deniz, eine Gesundheitsfachfrau aus der Schweiz und Mitglied in der kommunistischen Jugend der Schweiz. Deniz lebte für 7 Monate im Rahmen des Proyecto Tamara Bunke2 in Kuba.

Dr. Medardo Ernesto Gómez Centeno (Tito) wurde für die Konferenz von Kathrin Flach-Gómez zu seiner Arbeit im Gesundheitswesen interviewt. Er hat in Kuba Medizin auf der internationalen Universität studiert. Der Liebe wegen zog er nach Deutschland und arbeitet hier seitdem als Facharzt in einem Krankenhaus in Nürnberg. Während seines Studiums in Kuba wurde seine Überzeugung für eine linke Politik entscheidend geprägt. Tito ist Mitglied der Partei DIE LINKE und der AG Cuba Si.
Über Bildung in Kuba sprach der Kubaner Dachéry Lopez Rodriguez. Er ist Historiker, promovierter Politikwissenschaftler und Leiter der konsularischen Abteilung der Botschaft Kubas in Berlin.
Über Ökologie in Kuba referierte Dr. Edgar Göll. Er ist seit 1995 als Zukunftsforscher, mit dem Arbeitsschwerpunkt „Nachhaltige Entwicklung“ in Berlin tätig. Seit 1993 befasst er sich intensiv mit Kuba – speziell unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und der feindseligen US-Politik.3 Er engagiert sich in der Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba und dem Netzwerk Cuba.

Die Henry-Reeve-Brigade, vorgeschlagen für den Friedensnobelpreis

Zu Beginn der Pandemie hatte Kuba bereits über 2000 Ärzte in 22 Länder geschickt4, um humanitäre Hilfe zu leisten. Sie gehören der Henry-Reeve-Brigade an. Derzeit befinden sich 4000 kubanische Ärzte in 35 Ländern im Kampf gegen COVID 195– aus einem Land, das seit Jahrzehnten unter einer Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade leidet. Auf der Jugendkonferenz erklärte Deniz, wie dies möglich ist: Durch gelebte internationale Solidarität und ein beeindruckendes Gesundheitssystem. Deniz war während des Ausbruchs der Corona-Epidemie in Kuba und erzählte, dass jeden Tag ein Arzt kam, um Fieber zu messen, und sie jeden Tag nach ihrem Gesundheitszustand befragt wurde. Dass jeden Tag Ärzte durch die Straßen gehen und sich um die Bevölkerung kümmern, liegt unter anderem an der besonderen Rolle der Gesundheit in Kuba. In Kuba hat jeder Mensch das Recht auf eine gesundheitliche Versorgung. Dementsprechend ist das Gesundheitssystem ausgelegt: Es werden sehr viele Ärzte ausgebildet, sodass jeder Hausarzt sich um eine überschaubare Anzahl von Personen kümmert. „Kümmern“ bedeutet im Falle Kubas, dass die Ärzte dafür verantwortlich sind, dass es den Menschen gut geht und dass sie bei Bedarf intensiv ärztlich betreut werden. Ein Gesundheitssystem, das dafür sorgt, dass die Menschen gesund bleiben und nicht erst greift, sobald die Menschen krank sind – Eine schöne Vorstellung!

Gebildet zu sein ist die einzige Weise um frei zu sein“ – José Marti.

Nicht nur das Gesundheitssystem ist kostenlos für alle – auch die Bildung.
Bildung und Gesundheit haben in Kuba einen zentralen Stellenwert. Dachéry erzählte die beeindruckende Geschichte, wie sich die Kubaner gemeinsam ihr Bildungssystem erkämpft haben, wie beispielsweise durch die Alphabetisierungskampagne. Unmittelbar nach der Revolution im Jahr 1961 sorgten freiwillige Lehrer*innen in ganz Kuba dafür, dass jede Kubanerin und jeder Kubaner lesen und schreiben lernte – und bildeten damit die Grundlage dafür, dass das kostenlose Bildungssystem auch von allen angenommen werden kann. Heute geht in Kuba jedes Kind in die Schule. Studium und Weiterbildung sind kostenlos.

Von den Beiträgen der Referentinnen und der Referenten der Kuba-Jugendkonferenz habe ich mitgenommen, dass in Kuba eine ganzheitliche Betrachtung gelebt wird:

  • Das Gesundheitssystem, das den Menschen in seiner Gesamtheit betrachtet und sich schon um ihn sorgt, bevor er krank ist.
  • Das Bildungssystem, das die Menschen bildet, unabhängig von ihrem Einkommen und außerdem nicht nur zur Ausführung des zukünftigen Berufes sondern auch darüber hinaus.
  • Die Nachhaltigkeit, die als ein Kreislauf und Prozess verstanden wird.

Und dass sich am Beispiel der Gesundheit und der Bildung in Kuba die gelebte Solidarität zeigen lässt, die einem weiteren Motto von José Marti folgt, das sinngemäß lautet:

Teile was du hast, nicht was du übrig hast.

Motivierend war, neben den Themen, das große Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die spannende Fragen gestellt haben und denen ich anmerkte, dass wir die Neugier auf Kuba teilen. Neben den Vorträgen über Gesundheit, Bildung und Ökologie haben wir eine gemeinsame Resolution6 verabschiedet: In dieser sprechen wir uns – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Referentinnen und die Referenten und die Organisatorinnen und Organisatoren – gegen die Blockade gegen Kuba aus.
In der Kuba-Jugendkonferenz habe ich vieles gelernt über die Kuba-Solidarität und blicke mit Vorfreude auf die Teilnahme am Proyecto Tamara Bunke7.

Mit dem Lied „Cabalgando con Fidel“8 und Kuba-Fahnen mancher Teilnehmer in der Videokonferenz endete die Veranstaltung
Dankeschön an die Organisator*innen!.

¡Hasta la victoria siempre!
¡Viva Cuba!

#UnblockCuba
#NoMásBloqueo

1https://www.youtube.com/watch?v=_3KHfOtcpyY, Abgerufen am: 03.01.2021

2https://berichteaushavanna.de/das-projekt/, Abgerufen am: 03.01.2020

3https://dkp-nuernberg.de/youtube-video-von-der-veranstaltung-mit-dr-edgar-goell-umwelt-und-klimaschutz-in-kuba/, Abgerufen am: 03.01.2021

4https://www.fgbrdkuba.de/presse/artikel/20201114-kuba-hilft.php, Abgerufen am: 03.01.2021

5https://cubaheute.de/tag/who/, Abgerufen am: 03.01.2021

6https://berichteaushavanna.de/2020/12/09/resolution-der-vierten-kuba-jugendkonferenz-vom-06-12-2020/, Abgerufen am 08.01.2021

7https://www.youtube.com/watch?v=_3KHfOtcpyY, Abgerufen am: 03.01.2021

8https://www.youtube.com/watch?v=cWyrxMY04_I, Abgerufen am: 03.01.2021

Dies ist ein Gastbeitrag von Katharina aus Mainz

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