Die erste Woche in Havanna

Nachdem das Proyecto Tamara Bunke zwei Jahre stillgestanden ist, ist Anfang September endlich eine neue Gruppe von Frankfurt nach Havanna geflogen! Schon bevor es losging, haben sich am Vortag einige von uns in Frankfurt getroffen, damit wir uns schonmal kennenlernen können und vor allem am nächsten Tag nicht so viel Stress haben. Dabei wurde einiges aus Koffern ins Handgepäck verlagert und mehrmals umgepackt, damit jeder Koffer unter den magischen 25 kg bleibt. Am nächsten Tag waren wir dann endlich vollzählig und abflugbereit. Am Flughafen angekommen, haben wir das Spendengepäck – medizinische Ausrüstung aller Art – bekommen, haben eingecheckt, sind durch die Sicherheitskontrolle und sodann auch schon in den Flieger gestiegen. Einen Katzensprung später waren wir in Havanna.

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Vorbereitungstreffen der kommenden September-Gruppe

Am vergangenen Wochenende fand in der Karl-Liebknecht-Schule in Leverkusen das Vorbereitungstreffen für die Teilnehmenden statt, die ab September im Rahmen des Proyecto Tamara Bunke auf Kuba sein werden. Schon am Freitagabend konnten sich die Teilnehmenden in gemütlicher Runde kennenlernen, nach einer Vorstellungsrunde und einem gemeinsamen Abendessen haben wir noch den Film „Zucker und Salz“ geschaut. Am nächsten Tag haben wir dann gemeinsam sehr viel inhaltliches gemacht und unter Anderem über die Geschichte und aktuelle Lage auf Kuba, aber auch über viele kulturelle Aspekte gesprochen. Natürlich mussten auch viele organisatorische Punkte geklärt werden, die bis zum Abflug anstehen. Beispielsweise haben alle Teilnehmenden erfolgreich einen Spanischtest absolvieren müssen. Nachdem dann auch die letzte offene Frage geklärt war, haben wir den Abend beim Grillen gemütlich ausklingen lassen. Der Sonntag war dann vor allem dafür da, nochmal mit allen in Einzelgesprächen eventuelle Probleme zu klären. Spürbar war die Motivation und Vorfreude der Teilnehmenden, die alle sehr gespannt darauf sind, das Leben auf Kuba kennen zu lernen.

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Einkaufen im sanktionierten Kuba

Entgegen der bürgerlichen Berichterstattung konnte ich in den normalen Supermärkten und Läden alles zum Leben notwendige bekommen.

Für westliche Waren oder stark sanktionierte Produkte kann jeder Bürger oder auch Ausländer wie ich in sogenannte Devisen-Supermärkte gehen. Dort kann mit Kreditkarte bezahlt werden. Unter Anderem gab es dort auch deutsche Produkte wie Knoppers oder Kinderschokolade zu kaufen. Zudem kann jeder Kubaner mit seiner Libretta – der Lebensmittelmarke mit der Grundnahrungsmittel sehr günstig erworben werden können – zusätzlich Nahrungsmittel erwerben. Als wir mit der Brigade durch die ländlichen Gebiete reisten konnte ein hoher Grad an Selbstversorgung beobachtet werden. Viele bzw alle Dorfbewohner bauten in ihren Gärten eigene Früchte, Kartoffeln, Bohnen oder Bananen an. Des weiteren gibt es Gemeinschaftsgärten die zusätzlich die Versorgung sichern. Natürlich gab es auch meistens ein kleines Geschäft wo Softdrinks, Eis und andere Genussmittel gekauft werden können. Wo immer ich hinkam wurde ich freundlich empfangen und wenn im Supermarkt mal etwas ausverkauft war wurde schnell improvisiert oder man musste eben ein Geschäft und dort schauen. Das klingt dramatischer als es ist. In Kuba wird niemand verhungern.

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Zum aktuellen Stand des Proyecto Tamara Bunke

Aktuell ist das Proyecto Tamara Bunke pausiert. Die letzte Gruppe ist im Herbst 2022 von Kuba zurückgekehrt. Hintergründe für die Pause finden sich in den Schwierigkeiten, die sich durch die Corona-Pandemie auf Kuba ergeben haben sowie in organisatorischen Problemen im Proyecto-Team. Wir arbeiten aktuell auf Hochtouren daran, das Proyecto wieder auf die Beine zu stellen.

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Es leben die kubanischen Bäuerinnen und Bauern

kubanische Bauern bei der Arbeit

Wenn man in Kuba über das Land fährt, sieht man im Gegensatz zu Deutschland eine sehr intakte, vielfältige Natur und das trotz landwirtschaftlicher Bewirtschaftung. Man hört und sieht viele Insekten, wie Bienen oder Schmetterlinge. Man sieht keine flurbereinigten Monsterflächen wie bei uns, sondern kleinteilige Felder und Wiesen, die nicht mit Riesentraktoren überrollt, sondern zumeist mit Ochsengespannen beackert werden. Das war nicht immer so. Auch in Kuba herrschte einst der Irrglaube, dass mit riesigen Monokulturen das Land in eine goldene Zukunft schreitet und zu Anfang schien das auch zu passieren.

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Ein Wiedersehen an einem besonderen Tag

Zum Teil zurück in Deutschland, haben wir uns am Wochenende des 19. und 20. November im Frankfurter Jugendclub des DGB getroffen, um uns über unsere Erfahrungen auszutauschen und unsere Zeit in Kuba gemeinsam zu reflektieren. Mit dabei in Präsenz waren vier von uns Bunkistas, zwei der Organisator:innen des Proyecto, sowie Vertreter der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba und der SDAJ. Um auch den vier von uns, noch auf Kuba Verbliebenen eine Teilnahme zu ermöglichen, fand unser Treffen in hybrid statt. Einige schalteten sich somit sowohl aus Kuba als auch aus Deutschland online hinzu. Es war sehr schön, sich nun nach einiger Zeit wiederzusehen, wenn auch diesmal mit Jeans und Mütze anstatt mit Sonnenhut und T-Shirt.

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