Bunkistas

Wir sind eine Gruppe von Menschen, die gerade in Kuba leben oder gelebt haben. Ein Teil von uns hält sich aktuell an der CUJAE auf, der polytechnischen Universität von Havanna, während andere schon wieder in Deutschland sind, doch uns alle eint die Neugierde, Kuba zu verstehen.

Ziel dieses Blogs ist es, ein Mosaik aus Eindrücken zu erschaffen, um euch an unseren Erfahrungen, Erlebnissen und Einschätzungen während unserer Zeit in Kuba teilhaben zu lassen. Wichtig ist uns, dass wir ein differenziertes Bild des Landes entwerfen und keine Seite gestalten, die Kuba als das Paradies auf Erden darstellt. Wir wollen über die schönen und die schlechten Dinge schreiben, über Widersprüchlichkeiten und Banalitäten, über Themen, die uns hier beschäftigen. Denn schon anhand des Namens und Leitspruchs „Eine andere Welt ist möglich“, merkt ihr, dass uns jeden Tag wieder aufs Neue unglaublich viele Dinge auffallen, die die Einzigartigkeit Kubas wiederspiegeln. Denn Kuba ist weitaus mehr, als nur Sonne, Rum und Strand, es ist das „kleine Dorf im riesigen Gallien, das kontinuierlich Widerstand leistet“.

Dies ist kein klassisches Reisetagebuch und nicht nur eine trockene Infoseite. Dennoch soll dieser Blog Interessierten die Möglichkeit geben, mehr über dieses spannende Land zu erfahren und sich ein umfassenderes Bild von Kuba zu machen. Wir wollen mit diesem Blog versuchen, den oftmals einseitigen Darstellungen etwas entgegenzustellen, und wünschen euch viel Spaß beim Lesen!


Josefa, 24


Ich komme aus Bayern, aus der Nähe von Rosenheim. Mich stört in Deutschland die politische Schläfrigkeit. Es wird viel über verschiedene Themen geredet und sich aufgeregt, jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass sich etwas tut. Als ich von Kuba und seinem System erfahren habe, informierte ich mich genauer und war begeistert, wie dort die Dinge angegangen werden und allgemein sich viel mehr bewegt, verändert, verbessert. Allerdings war ich auch ein wenig schockiert über so manche Darstellungen Kubas. Über Cuba Sí wurde ich auf das Proyecto Tamara Bunke aufmerksam und bin überglücklich, daran teilnehmen zu dürfen. Ich hoffe den Alltag, das System, die Menschen dort intensiv kennenzulernen und gut darüber berichten zu können.


Johannes, 19

Ich habe mich anfangs hauptsächlich über das Internet politisiert und folge dort verschiedenen Seiten, auf denen politische Bilder/Memes hochgeladen werden. Und auch wenn es für viele seltsam klingt, will ich nach Kuba fliegen, weil ich von einer dieser Admins den Blog empfohlen bekommen habe. Ich hoffe, dass ich in dem halben Jahr auf Kuba einen anderen Blick dafür bekomme, welche Dinge (mir) im Leben wichtig sind, indem ich raus aus der Komfortzone und in ein so anderes Land gehe. Ich bin gespannt, wie eine Gesellschaft aussieht, die nicht auf Gewinnmaximierung fokussiert ist und hoffe, dass ich hier das Motto des Blogs selber erlebe: Eine andere Welt ist möglich!


Nikos,24

Geboren und aufgewachsen bin ich im wunderschönen Karl-Marx-Stadt. Als Kommunist verfolge ich aufmerksam die jüngsten Entwicklungen in den verbleibenden sozialistischen Staaten – bisher leider immer nur vom heimischen Schreibtisch aus. Das Proyecto ermöglicht mir, den realen Sozialismus hautnah zu erleben. Der revolutionäre Prozess, der in Kuba seit nun mehr als sechs Jahrzehnten im Gang ist, und sich trotz widrigster Umstände, wie dem fast ebenso lang bestehenden US-Embargo, erfolgreich anhält und weiterentwickelt wird, löst in mir eine buchstäblich anziehende Faszination aus. In Kuba will ich daher vor allem eins: Die Realität dieses Prozesses in allen Facetten erfahren und davon lernen.


Tim, 25

Hallo, ich heiße Tim, bin 25 Jahre alt und komme aus Münster. Dort arbeite ich als Fenstermonteur. Bislang konnte ich Kuba nur recht kurz in einem zweiwöchigen Urlaub mit meinen Eltern besuchen. Dort, in jüngeren Jahren, überwältigte mich vor allem die wunderschöne Flora und Fauna. So regte allein schon die einzigartige Natur mein Interesse an diesem Land. Das andere, für das ich mich interessiere, ist natürlich die Gesellschaftsform, die Kuba so besonders macht. Ich finde es mehr als spannend, dass es ein Land gibt, das sich gegen die seit über 60 Jahren bestehende Blockade der USA wehrt und dabei seine Werte – darunter der vom Staat ausgehende Fokus auf das Wohl der Bevölkerung und die sozialistische Demokratie – verteidigt. Ich möchte die Chance wahrnehmen, das Land, in dem das Volk die Politik bestimmt, kennenzulernen. Ich möchte eine andere Perspektive einnehmen können und den schönen Karibik-Staat und den Sozialismus erleben.


Ken, 31

Leider habe ich es knapp verpasst, in den Sozialismus hineingeboren zu werden. Aber anders als die DDR und widrigster Umstände zum Trotz, gibt es das sozialistische Kuba immer noch. Mit dementsprechend vielen Fragen im Koffer bin ich dorthin gegangen: Wie schafft man es, das Errungene zu verteidigen? Wie entwickelt man revolutionäres Bewusstsein in einer postrevolutionären Gesellschaft? Wie kann der Sozialismus aufgebaut werden, trotz Mangel an Produktivkräften und dem Imperialismus direkt vor der Haustür? Usw. Usf. Keine dieser Fragen lässt sich vom Sofa in Deutschland aus hinreichend beantworten. Deshalb bin ich hier: um von der kubanischen Revolution zu lernen.


Zoe, 19


In meiner linken Bubble fallen oft Floskeln wie „Fuck capitalism!“ oder „Capitalism is the virus!“ Dabei kennt unsere Generation ja gar kein anderes System und weiß gar nicht genau, ob z.B. der Sozialismus tatsächlich besser ist.Ich möchte herausfinden und selbst erleben: wie ist denn eigentlich ein Leben in einem nicht-kapitalistischen Wirtschaftssystem? Wie wirkt es sich auf die Menschen aus? Insbesondere möchte ich mich dabei mit der Rolle der Frau in diesem anderen System beschäftigen. Ich kann es kaum erwarten, endlich in der kubanischen Sonne zu sitzen und meine Erfahrungen zu sammeln!


Gabriel, 28

Hola! Ich heiße Gabriel und bin aus der Nähe von München. Da mich schon immer die Länder Lateinamerikas aus der kulturellen, der politischen und vor allem aus der Sicht der Menschen interessiert hat, wollte ich unbedingt die Möglichkeit ergreifen, am Proyecto teilzunehmen und nach Kuba zu fahren. Kuba ist für mich in vielerlei Hinsicht ein einzigartiges Land. Das macht sich z.B. in Bereichen des Bildungs-, des Gesundheits- und Sozialsystems bemerkbar. Was mich aber vor allem sehr interessiert, ist, wie Kuba und die Kubaner es bis jetzt geschafft haben, ihr Gesellschaftssystem seit über 60 Jahren mit der völkerrechtswidrigen Wirtschaftsblockade aufrechtzuerhalten. Viele Menschen in Deutschland/Europa wissen nicht einmal, dass die Blockade existiert. Deshalb ist es meine Motivation, die Menschen zu Hause darauf aufmerksam zu machen, wie Kuba und seine Bevölkerung mit dieser Situation zurecht kommen. Denn ich glaube eine andere Gesellschaft ist dort möglich, wo die Menschen an erster Stelle kommen und nicht der Profit. In diesem Sinne: Saludos und Hasta La Victoria Siempre!


Hannes, 35

Servus! Ich bin der Hannes und komme aus dem schönen Berchtesgadener Land in Bayern. Mit neun weiteren Bunkistas erlebe ich Kuba, das Land, dem ich mich aufgrund seiner Geschichte, seinen Menschen und seiner Kultur schon seit vielen Jahren verbunden fühle. Es ist eine große Freude, durch das Proyecto Tamara Bunke die Gelegenheit zu haben, über einen längeren Zeitraum dort zu sein, um so gut es geht in den kubanischen Alltag eintauchen zu können. Ich freue mich auf viele interessante Gespräche und auf die Kurse an der Uni, um mehr darüber zu erfahren, wie die Kubaner ihren Weg und ihre Idee von einer gerechteren Gesellschaft jeden Tag ein bisschen weiter gehn und weiter denken. Auch wie sie es, den vielen Widrigkeiten zum Trotz, schaffen, sich Ihre Lebensfreude nicht nehmen zu lassen und uns zeigen, dass eine sozialere Gesellschaft möglich ist. Ich hoffe, meine Berichte können euch ein Stück weit auf diese Reise mitnehmen.


Oskar, 20

Moin, Ich bin Oskar, 20 Jahre alt und komme aus dem Rom des Nordens (Bremen). Ich bin wegen meiner spanischen Wurzeln und meinem Interesse an Geschichte schon immer von Kuba fasziniert. Als ich dann von dem Proyecto hörte, wollte ich die Chance nicht verpassen, das echte Kuba zu erleben. Ich finde es spannend, die besondere Situation Kubas selbst und ohne den Einfluss von Propaganda beobachten zu können. Ich bin gerade mit dem Abi fertig und überlege noch, wie es weitergehen soll. Gerade in dieser Situation ist es wichtig, andere Lebensrealitäten kennenzulernen und von anderen Denkweisen zu lernen, um in Zukunft mit Empathie und Solidarität voranzuschreiten. Ich hoffe, dass die Erfahrungen und die Geschichten, die wir nach Deutschland mitbringen werden, den einen oder anderen die Verbundenheit mit Kuba, die ich jetzt schon spüre, vermitteln können.


Lara, 30

„Solidarität bedeutet, nicht zu geben, was man übrig hat – sie bedeutet zu teilen, was man hat“ – ein Motto der kubanischen Revolution und des solidarischen Internationalismus, den Kuba täglich lebt. Mit dem sozialistischen Kuba habe ich mich bisher nur theoretisch auseinandergesetzt und bin schon immer neugierig, wie die Kubaner den Sozialismus gestalten. Ich bin neugierig auf die Menschen, die in einer Gesellschaft aufwachsen, deren Säulen die Bildung der Menschen und ihre Gesundheit sind. Ich bin neugierig auf den Alltag, den diese Menschen gestalten und die Widersprüche, auf die man in Kuba trifft. Ich bin neugierig, diese Erfahrungen in einer Gruppe zu machen, zu diskutieren und festzuhalten. Mein Name ist Lara, ich bin 30 und voller Vorfreude auf das Proyecto Tamara Bunke.

Diejenigen von uns, die schon wieder nach Deutschland zurückkehren mussten:


Daniel

Moin, ihr arbeitshungrigen, jungen (und älteren) Menschen! Mein Name ist Daniel und ich komme aus Hamburg. In Deutschland habe ich die letzten Jahre im Baugewerbe gearbeitet und dort einen ganz guten Einblick bekommen, was kontinuierlicher Leistungsdruck an Auswirkungen auf Körper und Psyche hat. In meiner Freizeit mache ich Gewerkschaftsarbeit in Deutschland und beschäftige mich mit vielen anderen Themen rund um das Thema >Klassenkampf< . Ich stellte mir die Frage ob es Alternativen zu unseren Arbeitsbedingungen gibt und wie so etwas realisiert werden kann. Als ich vom Proyecto-Tamara -Bunke hörte, ergriff ich die Chance die kubanische Kultur kennenzulernen – denn Kuba hat einen eigenen Weg eingeschlagen – fernab von der kapitalistischen Welt wie wir sie zuhause kennen.
Ich werde in Kuba Eindrücke sammeln, darüber berichten, wie die Arbeitswelt funktioniert, ebenso Vergleiche ziehen zu unseren Arbeitsbedingungen und -realitäten in Deutschland. Ich hoffe, dass ich euch eine andere Form von Arbeit und Solidarität näherbringen kann.


Raven, 25

Fragen der Gleichstellung & Gerechtigkeit stellte ich mir schon seit Kindheitstagen & konnte nicht verstehen, warum manche Menschen im Überfluss leben, während andere an Hunger sterben. Auch wenn ich in Deutschland, einem „wohlhabenden“ Land aufgewachsen bin, habe ich die Ungleichheit, die das kapitalistische System mit sich bringt tagtäglich gespührt. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf, ziemlich abgeschieden von einer Auswahl an Kultur- & Bildungsangeboten. Ich komme aus einem Arbeiterhaushalt, in dem jeder Cent umgedreht werden musste & harte Arbeit zum Alltag gehörte. Ich habe immer nach Möglichkeiten gesucht, wie wir eine Welt der Gleichberechtigung schaffen können & hörte von Kuba. Da auch Lateinamerika mich schon immer interessierte bewarb ich mich beim Proyecto & bin dankbar & glücklich die nächsten Monate vom sozialistischen System in Kuba lernen zu dürfen. Gerade wenn man sich die globalen Entwicklungen aktuell anschaut, die von einem neuen Rechtsruck & der Ausbeutung von Mensch & Natur durchzogen sind, zeigt sich auf wie wichtig es ist aktiv zu werden. Denn ich glaube die Organisierung einer gerechten Welt geht uns alle etwas an.


Johanna, 24

Mich interessiert, wie Politikerinnen eines Staates handeln, der sich den Menschen verschrieben hat. Wie gehen sie vor, wie und was wird kommuniziert? Was unterscheidet die Medien eines kapitalistischen Staates von denen eines sozialistischen, wie es Cuba ist? Welche Rolle spielt der Mensch, seine Würde, sein Wohlbefinden? Wie können die Ungerechtigkeiten und blutigen Falschheiten imperialistischer Staaten, allen voran der USA, immer noch hingenommen werden? Und weiter noch, wie ist es möglich, dass die kriegerischsten Staaten in den Medien und in vielen Köpfen immer noch als demokratie-schenkende Wohltäter und Retter in der Not dastehen. Wie kommt es, dass auf der anderen Seite Cuba und dessen Revolutionärinnen in der westlichen Narrative schnell mal als Diktatur bzw. Diktatoren dargestellt werden? Was steckt hinter solchen Verwirrungsversuchen? Sachverhalte und Fragen dieser Art beschäftigen mich schon seit vielen Jahren. Wenn ich mir die neoliberale Politik gepaart mit der kapitalistischen Menschenfeindlichkeit und deren Narrative ansehe, weiß ich oft nicht, ob ich jetzt zornig, verzweifelt oder traurig bin. Oder vielleicht einfach alles zugleich. So begab ich mich schon in meinen frühen Jugendjahren auf die Suche nach ‚Wahrheit‘ und Gerechtigkeit. Ich bin sehr gespannt, wie das Wissen und die Erfahrungen, die wir in Cuba erwerben und machen werden diese Fragen beantworten und verändern. Wie lebt es sich in dieser ganz anderen Welt?


Deniz, 23

Im Sommer 2019 habe ich meine zweite Ausbildung zur gelernten Fachfrau Gesundheit abgeschlossen und nehme mir nun eine Auszeit, bevor ich mit der Ausbildung zur Pflegefachfrau im nächsten Herbst beginne.Ich bin in der Schweiz seit mehreren Jahren bei der Partei der Arbeit organisiert. Hier auf Kuba, weit weg von der kapitalistischen Konsumgesellschaft und der vielmals einseitigen Berichterstattung der Medien, möchte ich mich mit der sozialistischen Herangehensweise an das Gesundheitssystem und die Politik auseinandersetzen. Für mich ist es beeindruckend, dass ein Land, welches unter jahrzehntelangen Repressionen durch die Blockade leidet, sich trotzdem solidarisch zeigt und in seiner Entwicklung voranschreitet. Obwohl Gesundheit ein wichtiger Bestandteil einer Gesellschaft ist, wird das Gesundheitssystem in Europa vermehrt privatisiert und der Personalnotstand nicht bekämpft. Der Pflegeberuf erfährt weiterhin eine geringe Wertschätzung. In Kuba dagegen ist die Gesundheitsversorgung eine absolute Selbstverständlichkeit und für alle frei zugänglich. Gesundheit soll und muss ein klassenloses Menschenrecht werden, in dieser Hinsicht zeigt sich Kuba weltweit in einer Vorreiterrolle. Es folgen Berichte, in denen nicht nur die Eliminierung der Symptome, sondern auch die Bekämpfung der Ursachen thematisiert werden. Für mich bedeutet dieses Projekt Solidarität von und mit Kuba!


Pablo, 22

Im Juli spricht mich in der Einkaufsstraße meiner Heimatstadt Gießen ein junger studentischer Promoter an, der mich davon überzeugen will, für eine NGO zu spenden, die ihn engagiert hat. Das Gespräch geht über die Arbeit der Organisation hinaus, wir tauschen uns zu den eigenen Berufswünschen und Studienrichtungen aus. So kommt die Sprache bald auf meine anstehende Reise nach Kuba. Seine Reaktion: „Echt, Kuba? Da ist die Zeit doch stehen geblieben. Aber das steht trotzdem ganz oben auf meiner Bucket List!“ Trotzdem? Und sogar ganz oben auf seiner Liste, obwohl die Zeit dort stehengeblieben sei? Noch lange, nachdem wir uns verabschiedet haben, klingen seine Worte nach. Wirklich politisiert wurde ich trotz Studiums der Politikwissenschaften vergleichsweise spät im Zuge der G20-Proteste 2017 in Hamburg, auf die der Eintritt in die Partei DIE LINKE folgte. Ich möchte Kuba, das seit geraumer Zeit Symbol für ein alternatives Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ist und sich den Bemühungen seiner Antagonisten zum Trotz die eigenen revolutionären Errungenschaften bewahren konnte, in all seinen Facetten und natürlich die Kubanerinnen und Kubaner selbst kennenlernen. Nicht zuletzt, um herauszufinden: Liegt der Promoter mit seiner Einschätzung richtig oder ist es nicht vielmehr so, dass der kleine karibische Inselstaat seiner Zeit voraus ist?


Nils, 23

Meine erste Politisierung fand während der obligatorischen Schulzeit statt, als mir das einseitige Bildungswesen des kapitalistischen Systems bewusst wurde. Die darauffolgenden Gespräche mit meinem Klassenlehrer gaben mir das Gefühl, weder meine Fragen beantworten, noch die tiefgreifenden Probleme dieser Gesellschaft verstehen zu können. Durch mein kritisches Denken entstanden weitere Konsequenzen, darunter der Versuch mich aus der staatlichen Schule zu werfen, was jedoch fehlschlug. Um angemessen darauf zu reagieren, bin ich in die Partei der Arbeit und in die Kommunistische Jugend eingetreten, in denen ich seit sieben Jahren organisiert bin und viele offen gebliebenen Fragen, klären konnte. Im Anschluss begann ich eine Berufslehre zum Fachmann Betreuung (Kleinkinder-erzieher), welche ich erfolgreich abgeschlossen habe. Jetzt mache ich den Zivildienst und habe Einblicke in verschiedene Gesundheitseinrichtungen erhalten. Als Erzieher ist es mir ein wichtiges Anliegen, den kommenden Generationen etwas für ihr Leben auf den Weg zu geben, deshalb bin ich sehr froh, dass ich am Projekt Tamara Bunke teilnehmen kann. Denn wo kann ich meine pädagogischen Fähigkeiten besser mit den Werten des Marxismus in Einklang bringen, als im sozialistischen Kuba?


Simon, 19

In der neuen Projektgruppe bin ich der jüngste Bunkista. Gerade aus der Schule gekommen überwiegt die Lust auf interkulturelle Erfahrungen das Angehen einer beruflichen Ausbildung. Wenn nicht gerade der Unterricht im Vordergrund stand, konnte ich mich für das Posaunespielen sowie das Filmmaking begeistern. Ein Instrument passt leider nicht mehr in den Koffer, aber mit der Kamera im Gepäck lässt sich die mediale Präsenz des Proyectos ideal ausbauen. Kuba weckt schon seit Beginn der Oberstufe meine Neugier und lässt mich von Ideenreichtum, Idealismus und Idylle träumen. Mir stellen sich Fragen, die ich allein durch Lesen nicht beantworten kann. Wie beeinflusst der Sozialismus das Alltagsleben der Kubaner? In welchem Ausmaß ergreift der Staat Maßnahmen zur Öffnung der Wirtschaft und wie wirkt sich das auf die Gesellschaft aus? Mit welchen Problemen sehen sich Kubaner aufgrund der andauernden Wirtschaftsblockade konfrontiert? Lebt der Gedanke der Revolution auch nach sechzig Jahren mit gleicher Strahlkraft fort? Für meinen Aufenthalt habe ich mir vorgenommen, eine offene und dennoch kritische Perspektive auf die kubanische Gesellschaft und das sozialistische System abseits von Tourismusführer und Wochenzeitung einzunehmen. Durch den Status als studierender „Kubaner auf dem Papier“ ist der Grundstein für einen konstruktiven politischen und kulturellen Austausch gelegt, so zumindest meine Theorie. Als Teilnehmer des Tamara-Bunke-Proyectos lässt man die Oberflächlichkeit, auf die ein Tourist bei seinem Kubaurlaub stößt, sicher schnell hinter sich und kann sich ein umfassenderes Bild kubanischer Lebensrealitäten machen. Die nächsten sieben Monate werden zeigen, inwieweit sich meine Fragen beanworten und Hoffnungen erfüllen.


Richard, 28

Nach zahlreichen privat organisierten Kubareisen und meinem Engagement in der Solidaritätsbewegung in Deutschland sehe ich das Proyecto Tamara Bunke als ideale Möglichkeit, Kuba noch besser kennen zu lernen, sowie meine solidarische Unterstützung Kubas auf ein neues Niveau anzuheben. Ich war schon als Kind an politischen und gesellschaftlichen Themen interessiert und internationalistisch aktiv. Seit meinem 14. Lebensjahr bin ich linkspolitisch organisiert. Es war mir immer ein Anliegen, die kubanische Revolution und damit natürlich auch das kubanische Volk über den Aspekt der Entwicklungshilfe hinaus zu unterstützen, wozu mir das Proyecto zahlreiche Möglichkeiten bietet. Auf Kuba zu leben bedeutet gleichzeitig eine Alternative zum kapitalistischen und neoliberalen System, in dem ich aufgewachsen bin, zu erfahren. Ich freue mich auf die kommenden Monate und die Einblicke, die ich gewinnen werde.


Rosa, 19

Im deutschen Bildungssystem bin ich mit einer recht einseitigen Berichterstattung über die deutsche, sozialistische Vergangenheit konfrontiert gewesen. In Gesprächen bin ich anderen ambivalenten Eindrücken begegnet über das Leben unter dem System; Problemen und auch Freuden, Banalitäten – alles was einen Alltag ausmacht. In den Massenmedien Eindrücke einer negativ konnotierte Berichterstattung über Kuba, die kleine, sozialistische, karibische Insel. „Das Märchen einer moralischen Demokratie“ war der Titel eines Spiegelartikels über die Abstimmung des Referendums der neuen kubanischen Konstitution. Aber haben Märchen, Mythen und Legenden nicht immer einen wahren Kern ? Ich möchte diese beiden genannten Gesellschaftsformen in diesem Sinne nicht vergleichen, doch ich bin gespannt auf die Eindrücke und Erfahrungen, die ich sammeln werde, um positiv zur Gestaltung meines Umfelds beitragen zu können.


Jo

 

 


Lea, 21

Ziemlich genau vor einem Jahr war ich für zwei Monate auf Kuba – als Touristin. Die kubanische Kultur, die Menschen, die Musik, die Farben und die Natur haben mich sehr fasziniert. Der Aufenthalt hat mich dazu gebracht, anders und intensiver über die Politik und den Alltag in Deutschland nachzudenken. Nach zwei Monaten Kuba, zurück in Deutschland, konnte ich nicht aufhören an meine Reise zu denken und den Menschen in meinem Umfeld von Kuba zu erzählen, wobei ich bei meinem Gegenüber meist auf extreme einseitige Meinungen zu Kuba stieß. Bei meinen Erzählungen störte mich, dass ich über das Land, welches mich so zum schwärmen bringt, nur aus der unvollständigen Perspektive einer Touristin berichten konnte. Gespannt darauf, mit Kubanerinnen und Kubanern in den Austausch zu kommen, mehr über ihre Kultur und ihren Alltag zu lernen – in dem das politische System ständig allgegenwärtig ist -, Praktisch zu erfahren, was es heißt in eben jenem sozialistischen System zu leben und anhand dieser Erfahrungen differenziert berichten zu können, freue ich mich sehr auf das nächste halbe Jahr.


Mala, 69

Von meiner Kindheit an war Cuba für mich ein Begriff. Ich komme ursprünglich aus Bengalen, Indien, wo die Kommunistische Partei 35 Jahre lang an der Macht war. Außerdem waren die Bengali-Übersetzungen von den Gedichten von Nicolas Guillén, dem Nationaldichter Cubas, dort sehr verbreitet. Ich habe in Heidelberg studiert und war an der Universität dort als Dozentin tätig. Nach meiner Pensionierung bin ich in dem Verein “Soli Con Cuba” in Heidelberg aktiv. Ich war schon zweimal in Cuba. Durch einige Bunkistas habe ich dann von dem Proyecto Tamara Bunke erfahren und habe so jetzt die Möglichkeit, Cuba noch näher kennenzulernen. Ich freue mich auf einen erfolgreichen Aufenthalt in Cuba.


Kilian, 18

Frisch von der Schule und mit Abitur in der Tasche stellte sich auch für mich erst einmal die Frage: wie soll es nach dem Schulabschluss weitergehen? Doch einfach von einer Lehrinstitution in die nächste zu wechseln, im gewohnten Umfeld zu verbleiben, das wollte ich nicht. Erst einmal raus, die Welt sehen, fremde Kulturen und Sprachen kennenlernen, das klang schon eher nach meinem Geschmack. Doch wohin? Schon lange hatte ich einen längeren Aufenthalt in Lateinamerika im Kopf: Mit einer interessanten Kultur, Geschichte, Natur und Sprache, hat die Region alles zu bieten, wonach ich gesucht habe. Da ich Teil der politischen Linken bin, (Linkspartei, Linksjugend, Cuba Sí) ist Kuba für mich ein absolutes Traumziel in Lateinamerika. Das „Proyecto Tamara Bunke“ ist hier natürlich ideal: Das Studium des Landes, das Lernen der Sprache, das Wohnen am Campus oder in Havanna und das alles verbunden mit Politik und politischer Arbeit. Ich freue mich auf viele tolle Erlebnisse, neue Kontakte und interessante Einblicke ins „echte“ Kuba. Thematisch möchte ich mich am Kubanischen Sport, an der Natur und dem Naturschutz, sowie wirtschaftspolitischen Ansätzen orientieren. Auf eine erfolgreiche Zeit jenseits vom Kapitalismus!


Ada, 18

Nach dem Abitur wollte ich einen längeren Zeitraum im Ausland verbringen und für Lateinamerika konnte ich mich schon immer begeistern. Vor allem Kuba empfand ich im Kulturellen und Politischen Kontext als unglaublich interessant. Gerade zum Thema Sozialismus und Kommunismus spalten sich die Meinungen stark, fundierte Informationen, Fakten und Argumente findet man aber oft nur mit Mühe, da das Thema auf einen ideologischen Kampf reduziert wird. Da ich mich in der Schule und in meiner Freizeit immer sehr für Politik interessiert habe, hielt ich die Möglichkeit mit dem Projekt nach Kuba zu reisen für perfekt, um meinen vielen Fragen zum Land auf den Grund zu gehen. Deshalb erhoffe ich mir während des Aufenthalts mein Wissen zu erweitern, vieles zu Lernen und viele Erfahrungen zu sammeln an denen ich persönlich wachse.


Annette

Kuba!
Eine andere Gesellschaftsform hautnah erleben, studieren und diskutieren, Lebensfreude, Natur und Karibik!
Politik und Gesellschaft haben mich lange nicht interessiert, bis ich vor zwei Jahren eine aufrüttelnde Radioreportage über Neoliberalismus und das Ende des Kapitalismus hörte. Diese hat mich schlagartig politisiert! Seitdem bin ich auf der Suche nach etwas, was ich als neues, bzw. alternatives Modell in meinem Umfeld leben könnte und wie man die Menschen dazu motivieren und aktivieren kann.
Mich interessieren demokratische Prozesse und das Thema Solidarität. Ich möchte Entscheidungsprozesse an der Gesellschaftsbasis beobachten können und erfahren, wie hier über Solidarität gedacht wird, wie sie gelebt wird und erhalten bleibt.
Besonders spannend ist, dass genau zu unserem Projektstart der neue Verfassungsentwurf in der Bevölkerung diskutiert wird. Es lebe die partizipierende Demokratie! Als Zuschauer werden wir daran teilhaben und darüber berichten können.


Corinna

Mich fasziniert Cuba schon seit vielen Jahren als gelebte Alternative zu einem kapitalistischen System. Als Psychotherapeutin bin ich in Deutschland ständig mit der Kommerzalisierung der medizinischen Versorgung konfrontiert. Deshalb möchte ich mich in Kuba vorrangig mit dem Gesundheitssystem als eine der wesentlichen Erungenschaften der Revolution beschäftigen. Wie schafft es ein kleines Land unter widrigsten Bedingungen, für alle eine hochwertige medizinische Versorgung bereitzustellen? Wie gestaltet die Gesellschaft den Umgang mit psychisch Kranken? Wie und mit welchen Konzepten wird Psychotherapie im Sozialismus durchgeführt? Alle Fragen und Widersprüche werden wir nicht klären können, aber auf dem Weg dorthin erwarten uns schließlich die wichtigsten Erfahrungen….


Elias

Ich engagiere mich seit einigen Jahren mit internationalistischem Anspruch in der politischen Linken. Fast ebenso lang trage ich den Wunsch in mir, eine gesellschaftliche Alternative zum Kapitalismus in der Praxis kennenzulernen. Ich habe viele Fragen und eine große Portion Neugier im Gepäck und möchte mir ein eigenes Bild von Kuba machen. Wie wirkt sich ein weitgehend sozialistischer Staatsaufbau auf den Alltag der Menschen aus? Wie sehen die Kubaner*innen die Welt und sich selbst? Durch die theoretischen Kurse an der Uni, den politischen Austausch und Exkursionen, sowie nicht zuletzt so viel Kontakt wie möglich mit der Bevölkerung, erhoffe ich mir Inspiration und ein tiefergehendes Verständnis vom kubanischen Gesellschaftssystem. Das Proyecto ermöglicht mir einen privilegierten Zugang zu Kuba, wodurch authentische Einblicke in das politische System mit seinen theoretischen Grundlagen und in die Gesellschaft möglich sind, die ich als Tourist in dieser Form nicht bekommen könnte.


Fiona, 25

Seit dem ich so etwas auch nur ansatzweise verstehe, wird mir die Alternativlosigkeit des neoliberalen Systems gepredigt. So ganz glauben wollte ich aber nicht, das Sozialabbau, Sparpakete, Privatisierungen usw. alternativlos sind. Ich bin nun zum ersten Mal auf Kuba, um eine solche Alternative nun selbst miterleben zu können. Als angehende Juristin finde ich den aktuellen Verfassungsprozess dabei sehr spannend. Außerdem würde ich auch gerne einen Einblick in Punk/Metal Subkultur auf Kuba bekommen.


Malte, 25

Seit einem Aufenthalt in Bolivien, habe ich ein starkes Interesse an lateinamerikanischer Geschichte, Politik und Kultur entwickelt. Nach einem absolvierten Bachelorstudium der Sozialpädagogik, zieht es mich nun nach Kuba. Von dem Aufenthalt erhoffe ich mir Einblicke in die gesellschaftlichen Verhältnisse, eine vertiefende Beschäftigung mit dem Marxismus sowie einen regen Austausch mit den KubanerInnen. Daraus ziehen möchte ich vor allem neue Impulse für die politische Arbeit in Deutschland.


Meas, 32

Ich bin ein Internationalist, Antifaschist und anarcho-kommunistischer Marxist aus Berlin. In meiner Freizeit arbeite ich an Fantasytexten und schreibe unter dem Namen Tintenwolf Gedichte. Auf Kuba bin ich das vierte Mal. Nach einem Urlaub mit meinen Eltern 2004 war ich 2011 mit Cuba Sí und 2017 mit einem Genossen der Interbrigadas hier. Das Eintreten für eine progressive Einheitsfront ist mir genauso wichtig, wie der Einsatz für Projekte der verschiedenen sozialistischen Strömungen, was auch meine Solidarität zu Kuba begründet.


Jurek, 19

Schon als ich mir vor einigen Jahren die Frage stellte, ob ich nicht ein Auslandsjahr während meiner Schulzeit machen sollte kam Kuba in das Gespräch. Leider wollte sich beim besten Willen keine Organisation finden lassen, die solche Auslandsjahre auf Kuba anbot, also musste der Wunsch für längere Zeit nach Kuba zu reisen ersteinmal auf nach meine Schulzeit verschoben werden. Noch während ich noch zur Schule ging beobachtete ich mit Freude und einiger Hoffnung, wie sich der Blog und das Proyecto Tamara Bunke entwickelte und nun, nachdem ich letzten Sommer dann endlich die Schule abgeschlossen hatte bot sich mir endlich die erhofte Gelegenheit die erwünschte Reise in das ferne Kuba anzutreten.
Mit der großen Hoffnung mich politisch weiterbilden zu können, viele neue Erfahrungen zu machen und Antworten auf die ein oder anderen Fragen über die Kubanische Gesellschaft zu bekommen blicke ich nun gespannt und mit großer Vorfreude auf die nächsten Monate.


Mateo, 23:

Als politisch aktiver Mensch und gelernter Nerd reise ich nach Kuba, um eine Welt kennenzulernen, in der Profitorientierung und Leistung nicht die bestimmenden gesellschaftlichen Ideale sind. Mich interessiert insbesondere wie die kubanische Bevölkerung an politischen Entscheidungsprozessen teilnimmt und welche Themen aktuell in Kuba diskutiert werden.


Mira, 27:

Mich brachte eine für Kuba eher untypische Musikrichtung 2014 das erste Mal auf diese Insel: Progressive Rock. Seitdem zog es mich vier weitere Male hier her, wodurch sich mein Wunsch hier für einige Zeit zu leben immer mehr verstärkte. In Havanna fühle ich mich zu Hause: das Großstadtgewusel, wöchentliche Rockkonzerte, tagelange Eier- und Buttersuche, Treffen mit Freunden, am Malecón entlang schlendern,… Anhand meiner Recherchen möchte ich mehr darüber erfahren welche Chancen, Voraussetzungen und Entwicklungsmöglichkeiten Rockmusiker/Bands haben und dem Proyecto damit eine musikalische Note verpassen.


Jule, 28:

Ich war 2010 das erste Mal in Kuba und habe seitdem den Wunsch, für eine Zeit dort zu leben. Anhand persönlicher Erfahrungen möchte ich mir ein eigenes Bild von dem Leben vor Ort machen und die Menschen, Sprache und die Kultur kennenlernen, soweit es eben in sieben Monaten möglich ist. In Deutschland studiere ich in Bremen den Master Transkulturelle Studien.


Anke, 55:

Fasziniert von der Freundlichkeit und der Hilfsbereitschaft der Kubaner kehre ich schon das achte Mal nach Kuba zurück, um wieder aus einer anderen Perspektive einen Blick auf dieses schöne Land mit seinen offenen Menschen zu werfen und von ihnen zu lernen. Ist es wirklich möglich, soziale Gerechtigkeit zu leben?


Svenja, 18:

Nachdem ich letztes Jahr mein Abitur gemacht habe bin ich auf der Suche nach einem Projekt, mit dem ich mich politisch weiterbilden kann. Kuba hat mich da schon immer sehr interessiert, mir eine fundierte Meinung zu bilden; fand ich aber bis jetzt sehr schwer, da es nicht leicht ist, an Informationen über die Insel zu kommen. Da ich schon seit Jahren aktiv gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und Kapitalismus bin; möchte ich mich jetzt näher mit dem Sozialismus in Kuba auseinandersetzen und Menschen von meinen Erfahrungen berichten.


Julia, 18:

Nach dem ich ein Jahr Abitur Stress hinter mir hab möchte ich mir nun Zeit nehmen, für das, was mir am wichtigsten ist: lernen, wie man die Welt verbessern kann. Auf Kuba möchte ich mir anschauen, wie ein gutes Leben, fernab von Kapitalismus und Ausbeutung funktionieren kann, und mit der gesammelten Praxiserfahrung und dem neu gewonnen Wissen, will ich zurück in Deutschland für ein ebenso schönes Leben kämpfen.


Sara, 26:

Eine andere Kultur kennenlernen, eine unbekannte Sprache sprechen, in einem neuen Land leben: Das wollte ich schon immer. Nachdem ich in Österreich meinen Bachelor in Molekularbiologie gemacht habe und in den letzten Jahren in der Kommunistischen Jugend Österreich aktiv war, ist es nun endlich soweit. Im nächsten Jahr werde ich in Havanna zuhause sein und über meine Erfahrungen berichten. Schon nach den ersten Tagen bin ich mir sicher: Stoff zum Schreiben gibt es hier genug.


Anja, 26:

Ich bin schon seit langer Zeit politisch interessiert und seit einiger Zeit auch politisch organisiert. Kuba war schon immer ein Land, welches ich einmal kennenlernen wollte. Vor zwei Jahren lebte ich einige Zeit in Mexiko und lernte dort spanisch. Seit meiner Rückkehr zog es mich zurück in die Hemisphäre, am liebsten nach Kuba. Das Projekt ist nun die perfekte Möglichkeit selbst zu erkunden, wie diese sozialistische Insel funktioniert, welche Stärken und auch welche Schwierigkeiten sie hat.


Fred, 31:

In den letzten vier Jahren habe ich bei einer Gewerkschaft gearbeitet. Bei den vielen Besuchen in Betrieben, bei Gesprächen und Diskussionen mit Arbeitenden und ihren Interessenvertretungen ist – quer durch alle möglichen Betriebe und Berufe – vor allem eine Sache immer wieder deutlich geworden: wie sehr sich die Ausbeutung der Lohnarbeitenden im Kapitalismus auf alle Lebensbereiche auswirkt. Geringe Löhne, unsichere Arbeitsplätze, wenig Urlaub, ständiger Stress und immer mehr Überstunden sind nur die offensichtlichsten Beispiele. Arbeitskämpfe zur Durchsetzung der Interessen von Lohnarbeiter*innen sind da natürlich unglaublich wichtig! Doch ohne eine gesellschaftliche Alternative zum Kapitalismus können sie nicht mehr sein, als ein Tropfen auf den heißen Stein. Mit dem Proyecto möchte ich nach Cuba, um den Aufbau einer solchen gesellschaftlichen Alternative in der Realität kennen zu lernen und dabei gleichzeitig die theoretischen Grundlagen des Marxismus zu studieren. Hier auf dem Blog möchte ich von meinen Erfahrungen berichten, um auch den Menschen in Deutschland und anderen Ländern die Möglichkeit zu geben zu sehen, dass eine andere Welt möglich ist!


Caro, 19:

Ich bin aus dem wunderbaren Wien und werde Kultur- und Sozialanthropologie studieren. Zu Politik und Philosophie denke ich mir zwar viel, weiß aber viel zu wenig. Welch bessere Möglichkeit gäbe es also, sich sowohl politisch als auch persönlich weiterzubilden, als teilnehmend zu beobachten wie ein Entwicklungsland sich daran versucht, ein sozialistisches System aufzubauen.


Yoyo, 21:

Da ich in Nürnberg Sozialökonomik studiere; haben mich politische und gesellschaftliche Entwicklungen – sowie andere Kulturkreise generell – schon immer interessiert. Deswegen finde ich es sehr spannend im Rahmen des Proyectos das alltägliche Leben im kubanischen Sozialismus zu erleben, und mich über die Unterschiede zu anderen Kulturen zu informieren. Denn davon gibt es sicherlich viele!


Lena, 28:

Wenn ich überlege nach welchen Idealen ich meine Träume schmiede, denke ich an Zusammenhalt, Solidarität und Mut für Neues…an das Umsetzen von Ideen, die ich für richtig halte. An Experimente wagen. Aus meinem Leben kenne ich das aus Nachbarschaftsprojekten, Soligruppen oder Wohnprojekten. Im Kleinen erweisen sich solidarische Lebens- und Organisationsformen immer wieder als ebenso großartig, wie herausfordernd. In Kuba haben wir einerseits die Möglichkeit eine Generation kennenzulernen, die aktiv an der Revolution ’59 beteiligt war und es schaffte genau solche Ideale in einer Revolution als Staats- und Gesellschaftsform umzusetzen. Andererseits ruht sich keine Gesellschaft auf Errungenschaften aus und auch die kubanische Gesellschaft ist ständig im Wandel. Für was kämpfen die jungen Menschen, die unter Folgen der Wirtschaftsblockade in den 90igern auswuchsen?
Wie lebt es sich in einem sozialistischen Staat? Was birgt dieses Land, und wer sind seine Leute? Solchen und vielen anderen Fragen will ich in Kuba nachgehen.
Ansonsten interessiere ich mich für Kunst und Feminismus, habe in Deutschland und im Baskenland klinische Psychologie studiert und freue mich auf ein neues Abenteuer!


Deva, 23

“ Seamos realistas , intentemos lo imposible „- „Seien wir realistisch , versuchen wir das Unmögliche“. Ist das nicht eine wunderbare Aufforderung und Möglichkeit, Ängste und Barrieren zu überwinden um mit Bewusstsein zu erschaffen?! Cuba hat dies, in vielen Aspekte seiner Geschichte bewiesen. Deswegen bin ich hier,lasse Alles auf mich einwirken, mich verändern und unterrichten. In der Hoffnung all dies weitergeben zu können .


autorensep16_greyAnuk, 21

Im Psychologiestudium war ich auf der Suche nach Erklärungen dafür, was unser Verhalten lenkt. Wann ist es die Angst vor dem Unbekannten und wann die Neugier für das Neue? Trotz des ökonomischen Status Deutschlands gibt es dort viele Existenzängste und einige denken ihre eigenen Grenzen durch stabile Ländergrenzen sichern zu können … Mit dem Proyecto bin ich hier, um Erfahrungen darüber zu sammeln, ob und wie sich ein gerechtes Zusammenleben mit allen organisieren lässt und wie sich ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander gestaltet? Vamos a ver!


autorensep163_greyDanny, 23

Die kubanische Revolution und ihre Akteure begeistern mich schon seit meiner frühen Jugend. Ich habe die letzten Jahre erst im Nahrungsmittel-Großhandel und danach in einer Akutversorgung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gearbeitet und war in beiden Fällen oft mit der Unmenschlichkeit und Verwertungslogik des Kapitalismus konfrontiert. Ich will einfach wissen, ob es eine realistische Alternative zu diesem Leben gibt. Ich will vom kubanischen Volk und seinen revolutionären Bestrebungen lernen, um dies auf unsere Kämpfe in Deutschland und Europa übertragen zu können.


Dilara, 21

Bevor es mit meinem Studium losgeht, möchte ich die Chance nutzen, um in Cuba die Geschichte der sozialistischen Insel zu studieren und den Alltag dieser Gesellschaftsform zu erleben. Entgegen dem Einwand, dass der Sozialismus in der Theorie schön und gut, in der Praxis jedoch nicht anwendbar sei, beweist Cuba seit 1959 das Gegenteil. Ich möchte sehen, was die CubanerInnen beschäftigt und der tendenziösen Berichterstattung eine differenzierte entgegenstellen.


Janna, 26

Kuba- ein Land welches so viele Fragen aufwirft, welche zu beantworten wohl nur auf Kuba selbst möglich sind. Mit den Menschen zusammen erleben wie sie leben und wie sie leben möchten, zu erfahren was sie bewegt. Spannend ist es, eine andere,  Idee von Zusammenleben  zu erleben und zu hinterfragen- sowohl das hier als auch das da.  Dinge die ich erfahre möchte ich verstehen und verständlich machen mit meinen Artikeln und so versuchen niederzuschreiben wie sie für mich sind, wie ich sie wahrnehme.


autorensep162_greyJuri, 22

Ich heiße Juri und studiere schon länger irgendwas mit Politik, Ökonomie und Gesellschaft. Nach Kuba bin ich gekommen, um mehr über Marxismus und Sozialismus zu lernen und Inspirationen für meine eigenen politischen Kämpfe zu bekommen. Nebenbei möchte ich besser verstehen, wie die Gesellschaft, in der meine Eltern aufgewachsen sind, funktionierte. Außerdem mache ich Urlaub vom deutschen Winter in Kaltland.


Lina, 24autorensep164_grey

“Si quieres conocer a Martí y a Fidel, a Cuba, a Cuba, a Cuba iré! Si quieres tomar ron pero sin Coca Cola, a Cuba, a Cuba, a Cuba iré!” Was Victor Jara da vor mehr als 45 Jahren gesungen hat, habe ich mir so, oder so ähnlich, auch gedacht. Wenn du den kubanischen Sozialismus verstehen willst musst du einfach hin! Selbst eintauchen in den Alltag, in das Zusammenleben der Menschen, um vielleicht besser zu verstehen was ihn ausmacht und was nur Vorurteile sind (ob positiver oder negativer Art) und wohin der Wind im Land weht. Na und ehrlich gesagt stand ich noch nie so auf nasskalten deutschen Winter. Also: hasta luego amigos!


autorensep165_greyLinda, 52

Ich komme aus München und engagiere mich seit Ende der 80er Jahre in der Cuba Solidaritätsbewegung und bin seit 3 Jahren in ökologischen Projekten (Stadtgärten, Umweltbildung, Stadtteilarbeit) auf Cuba aktiv. Ich habe eine Ausbildung im technischen Bereich und später Informatik studiert und in dem Bereich in der Hightech-Industrie nun über 20 Jahre gearbeitet. Als ich vom Proyecto erfuhr war für mich klar: Ja das will ich machen, ich will aus dem Job aussteigen und endlich mal wieder intensiv lernen und studieren und dabei gleichzeitig den cubanischen Alltag leben und tiefer in die Ökologie-Projekte hier auf Cuba einsteigen.


Martin, 25

Rum – Zigarren – Oldtimer. Als Tourismusziel bietet Kuba einiges, doch das wahre Geschenk Kubas an die Welt ist Kuba selbst: Der lebendige, einzigartige Beweis, dass es auch anders geht, dass ein soziales und solidarisches miteinander Leben und Wirtschaften nicht nur Utopie, sondern gelebte Praxis sein kann, kurz: dass eine andere Welt möglich ist. Um das wirkliche Kuba abseits von Klischees kennenzulernen habe ich, der Martin, mich von der beschaulichen Studentenstadt Marburg aus auf das Abenteuer begeben hier in der Metropole Havanna zu leben und zu studieren und möchte euch mit meinen Artikeln die Gelegenheit geben an meinen Erfahrungen teilzuhaben.


Marielle, 23

Ich bin Marielle. In Deutschland studiere ich Politikwissenschaften und ich hab die Nase voll von deutschem Uni-System, auswendig Gelerne ,Klausuren schreiben und Kapitalismus! Ich habe mich auf den Weg nach Havanna gemacht, um zu erfahren wie der kubanische Sozialismus funktioniert, wie die Menschen hier leben, sprechen und lachen. Ich bin hier um zu erleben, zu beobachten und zu lernen.


Max, 22

autorensep166_grey

Cubacubadubdub! Ich heiße Max, bin 22 und studiere Informatik. Seit meiner Schulzeit mache ich politische Arbeit – damals vor allem in der Schülervertretung, heute unter anderem in der Gewerkschaft. Besonders interessiert mich auf Kuba der Charakter von Bildung und die Rolle von Wissenschaft, Forschung und Technik. Ich bin der einzige in der aktuellen Gruppe, der sein normales Studium im Rahmen des regulären Kursangebots der CUJAE fortsetzt.


autorensep167_greyMaximiliano, 26

Studium fertig! Erstmal nach Kuba. Für mich geht es schon zum zweiten Mal auf die sozialistische Insel, diesmal allerdings über einen deutlich längeren Zeitraum. Kuba verspricht eine echte Alternative, welche die Profitmaxime durch Demokratie ersetzt, medizinische Fachkräfte statt Waffen exportiert und dennoch – vor allem aber deshalb – von westlichen Staaten sanktioniert und deren Öffentlichkeit geächtet wird. Doch kein System ist ohne Widersprüche. Ich möchte die kubanische Realität kennenlernen und versuchen, die praktische Umsetzung von Problemlösungen vor Ort zu verstehen. Die Wirtschaftsaktualisierungen sind dabei ebenso spannend wie die bewegte Geschichte dieses kleinen, aber widerständigen Landes.


autorenjulie_greyJulie, 29

Cuba erhielt 2006 als einziger von 147 Staaten in einer Untersuchung des WWF den Status „nachhaltig“. Überall wird heute von Nachhaltigkeit gesprochen, aber trotzdem gibt es soziale Ungerechtigkeit, Umwelt- und Klimaprobleme…
Ich erhoffe mir bei dem Aufenthalt in Cuba Inspiration und konkretere Ideen zu bekommen, wie *die* Welt aussehen soll, für die ich kämpfen will. Ich bin mir bewusst, dass es ein ziemlich weißes Privileg ist, ein Visum zu erhalten, ein Jahr lang zu reisen,  zu lernen und von Erspartem leben zu können. Ich hoffe, dies immer wieder kritisch zu reflektieren und in meine Bewertungen einfließen zu lassen.


autorenfeb162_greyKjell, 19

Nach meinem Abitur habe ich in einer zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber in Hamburg gearbeitet und habe dabei stets nach einem Weg gesucht das Ausland zu bereisen. Warum Cuba? Mal ganz von meiner Leidenschaft für Buena Vista Social Club und gutem Rum abgesehen, kribbelt es mir in den Fingern bei dem Gedanken daran, durch die Straßen Havannas zu laufen, Kontakte zu knüpfen, Informationen zu sammeln, meine Sichtweise auf das ein oder andere etwas klarer werden zu lassen – ganz im Sinne von: „Auf Cuba von Cuba lernen“!


autorenfeb16_greyLorenz, 19

Ich habe letztes Jahr mein Abitur gemacht und bin seit einigen Jahren in der SDAJ aktiv. Neben der politischen Arbeit befasse ich mich auch intensiv mit Musikproduktion und Streetart, was ich bestimmt auch auf Cuba einbinden werde.
Bei mir ist es jetzt das zweite Mal, dass ich nach Cuba fliege.. Dieses Land fasziniert mich einfach auf unendlich vielen Ebenen und deshalb möchte ich es weiter erforschen. Meine Zeit dort möchte ich aber vor Allem nutzen, um den Menschen in Deutschland ein objektives Bild von Cuba zu vermitteln und ihnen somit eine Alternative zur kapitalistischen Gesellschaftsordnung näher zu legen.


Karl, 23

Mein Gott warum bin ich nur so verliebt in dieses Cuba und seine Menschen? Vermutlich weil sich die Menschen hier mehr verwirklichen können – die Gesellschaft weniger kommerzialisiert ist und die Wirtschaft für die Menschen da ist – und eben nicht umgekehrt. Da kann man viel von erzählen, aber es selbst zu erleben ist ein Privileg. So freue ich mich hier in Havanna im Proyecto Erfahrungen sammeln zu dürfen.


Alisa, 25

Ich lebe und studiere in Münster. Bei der Wahl für mein Studium stand ich immer vor der Frage: Gehe ich den sozialen oder den kreativen Weg. Ich habe mich dann für den kreativen Weg entschieden und studiere nun Design, möchte jedoch meine kreativen Projekte sozial umsetzen. Nun neigt sich mein Studium langsam dem Ende zu und ich habe mich dazu entschlossen mein Bachlorprojekt über Kuba zu machen. Ausschlaggebend dafür ist, dass, meiner Ansicht nach, die  Berichterstattung der deutschen Medien häufig falsch ist. Diese Bachelorarbeit hat den Anspruch, anhand von mehreren kleinen Geschichten, Kuba zu zeigen wie es „wirklich“ ist. Durch den direkten, lebensnahen Kontakt mit den Menschen sollen Fotografien entstehen, die dem Betrachter, in Form eines Bildbandes mit erläuterndem Textanteil, einen kleinen Einblick in das Leben in einem solchen System verschaffen sollen. Hierbei soll nichts beschönigt werden, allerdings auch nichts schlecht geredet werden.


Esther, 26

Ich studiere Klimawissenschaften, mit Schwerpunkt Biogeochemie, in Hamburg und bin seit einigen Jahren in der Hochschulpolitik aktive und seit kürzerem auch bei der SDAJ. Sowohl in meinem Studium als auch in der Politik beschäftige ich mich häufig mit der Frage was der Kapitalismus mit uns, der Gesellschaft und dem Planeten macht, aber auch wie alternativen dazu ganz praktisch aussehen können. Insbesondere dies möchte ich in und von Kuba lernen um so ein realistischeres Bild von einem alternativen Gesellschaftssystem Menschen in Deutschland näher bringen zu können. Dabei möchte ich mich intensiv mit dem Bildungs- und Wissenschaftssystem von in Kuba auseinandersetzen.


Fari, 54

Ich habe in Deutschland Soziologie und Deutsch als Fremdsprache studiert. Die Geschichte Cubas und Lateinamerikas hat mich seit meiner Schulzeit interessiert. Der cubanischen Revolution habe ich mich immer nahe gefühlt. An der Uni werde ich für „Geschichte Cubas“ eingeschrieben sein. Ich möchte dazu beitragen, dass Cuba noch mehr internationale Solidarität erhält und die sozialen Errungenschaften der cubanischen Revolution  weiter gestärkt werden. Ich stelle mich dieser Herausforderung gerne und hoffe, die immer schon einseitige Berichterstattung über Cuba in den Medien durch meine Berichte ein wenig ergänzen und korrigieren zu können.


Hanno, 22

Ich bin Student der Philosophie, Politik und Ökonomie und möchte in meinem Auslandssemester auf Cuba die “andere“ Seite der ideologischen Medaille kennenlernen. Ohne mir Denkverbote aufzuerlegen, möchte ich hier in Cuba in der Theorie und der Praxis nach Antworten auf Fragen suchen, die mir unter den Nägeln brennen. Für die Karibik, den Südamerikanischen Kontinent, dass spezielle “Lebensgefühl” und den sozialen Prozess der sich gerade in einigen dieser Ländern vollzieht konnte ich mich bereits bei einem 8 monatigem Arbeitsaufenthalt in Venezuela und anschließenden Reisen begeistern.


Helena, 22

Ich studiere in Deutschland Mehrsprachige Kommunikation und freue mich darauf, an der CUJAE Einblicke in neue Fachbereiche zu erhalten. Während meines Aufenthalts möchte ich mich eingehender mit dem kubanischen Bildungssystem beschäftigen. Ich bin sehr gespannt darauf zu erfahren, wie das Konzept der kostenlosen Bildung umgesetzt wird und wie man mit Problemen wie der Abwanderung von qualifiziertem Lehrpersonal umgeht. Vielleicht komme ich ja mit dem ein oder anderen Verbesserungsvorschlag für unser Bildungssystem im Gepäck zurück.


Hille, 24

Ich komme aus Duisburg und studiere in Siegen Grundschullehramt. Auf Cuba bin ich sehr neugierig und freue mich darauf, andere Menschen und deren Denk-, und Lebensweisen kennen zu lernen. Zusätzlich möchte ich mir gern ein Bild über aktuelle Entwicklungen – z.b im Bildungssystem – machen. Es geht mir in dem Projekt darum, eigene Ansichten und Wertvorstellungen zu hinterfragen und gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden an der öffentlichen Darstellung Cubas zu arbeiten.


autoren_laika_greyLaika, 18

Mein Name ist Laika und – vorerst – bin ich das Küken im Kollektiv. Mittlerweile bin ich schon seit 3 Jahren politisch aktiv und brenne trotz intensiver theoretischer Arbeit immernoch darauf, Marxismus-Leninismus in Kuba zu studieren. Meine Motivation nach havanna zu gehen ist auch maßgeblich davon geprägt, ein land erleben zu können, was sich trotz enormer wirtschaftlicher Probleme  noch so  für die werte der Revolution einzusetzen scheint. Es liegt mir sehr am Herzen, die idee der Revolution zu Verbreiten, aber das ist noch lange nicht getan indem man „nur“ studiert.


Marcel, 22

Ich studiere Politikwissenschaft und Geschichte in Deutschland, in Kuba werde ich mich der marxistischen Philosophie und der Geschichte Lateinamerikas widmen. Da ich nun zum dritten Mal hier bin, möchte ich tiefer in die gesellschaftliche Realität dieses faszinierenden Landes eintauchen. Besonderes interessieren mich dabei die aktuellen wirtschaftlichen Veränderungen und die Frage, wie ein nachhaltiger Sozialismus im 21. Jahrhundert aussehen könnte.


Mary, 27

Ich war schon ein wenig in der Welt unterwegs, aber immer auf Reisen. Cuba war schon immer das Land für mich, wo ich nicht Reisen sondern eine Weile Leben wollte. Dort ankommen. Wie ginge das besser, als in Havanna zu studieren und zu wohnen?! Ich freue mich darauf, die in Deutschland gesendeten Nachrichten über Cuba zu überprüfen und mir mein eigenes Bild machen zu können. Ich freue mich einfach wahnsinnig, dort Geschichte und Ökonomie zu studieren, einen Einblick in die Kultur zu bekommen und mich mit Menschen vor Ort auszutauschen. Dabei werde ich versuchen, die dortigen Verhältnisse und die aktuellen Entwicklungen kritisch zu beleuchten und zu hinterfragen.


Autorena06Kolja, 27

Nach zwei abgeschlossenen Berufsausbildungen und endlosen Cuba-Lektürestunden, habe ich ich meine 7 Sachen gepackt und mich ins Flugzeug gesetzt. Ich möchte mir nun ein eigenes, umfassendes, kritisches und differenziertes Bild zu Cuba machen und mich mit dem Themenkomplex Kapitalismus/Sozialismus facettenreich in der Praxis auseinanderzusetzen.


Autoren4Paula, 22

Ich studiere in Deutschland wie auf Cuba unter anderem Philosophie und Ökonomie, wobei mich vornehmlich die Widersprüche der Ökonomie in der Praxis interessieren, die man hier auf Cuba ganz besonders intensiv zu spüren bekommt. Ich bin stets auf der Suche nach Antworten, spannenden Debatten, gerösteten Erdnüssen und gutem vegetarischen Essen, wobei sich letzteres auf Cuba am schwierigsten finden lässt.


Autoren2Sophie, 19

Mein Wunsch war es schon immer, nach dem Abitur ins Ausland zu gehen und im Sommer 2014 war es endlich soweit. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich 6 Monate in Kuba verbringen möchte um das gesellschaftliche System, die Kultur -wie die Sprache- und die Menschen kennen zu lernen und zu verstehen, was mich auch auf meinem Prozess der Selbstfindung und Zukunftsplanung unterstützen wird.


Autoren3Tobi, 24

Ich bin im ärmsten Kreis Deutschlands aufgewachsen und habe deswegen von Kleinauf am eigenen Leib erfahren, was es heißt im Kapitalismus zu leben. Meine Kinder sollen diese Erfahrung nicht machen müssen, deswegen hab ich mein Leben den Kampf für den Kommunismus gewidmet, bin Mitglied in der SDAJ geworden und will auf Cuba Marxismus-Leninismus studieren.


autorenlotta1Lotta, 19

Ich würde lügen, würde ich sagen, dass die weißen Strände und das türkise Meer kein Grund für mich waren, für ein Jahr nach Cuba aufzubrechen. Der eigentliche Grund liegt aber darin, dass es mich als überzeugte Sozialistin in den Fingern gejuckt hat, in dieses Land zu reisen um mir den Sozialismus nach den Wirtschaftsaktualisierungen anzugucken und die Lebensverhältnisse der Menschen näher unter die Lupe zu nehmen.


AutorenHannahHannah, 18

Ich habe diesen Sommer  erfolgreich mein Abitur in Hamburg absolviert. Meine gesellschaftliche  Sozialisation erfolgte im wesentlichen bei den Pfadfindern (PBN) in Hamburg. Dort war ich zuletzt als ehrenamtliche Gruppenleiterin tätig. An Cuba interessiert mich besonders das „ganz andere“ Leben der Menschen und wie es den Cubanern gelungen ist trotz Jahrzehnte langen Embargos an ihren Zielen festzuhalten und diese weiter zu verwirklichen. Durch meine Eltern und Freunde habe ich erfahren, dass sich die Realität auf Cuba anders darstellt, als es hier in den maßgeblichen Medien dargestellt wird. Dieses selber zu überprüfen ist eines meiner Ziele für den Studienaufenthalt auf der Insel.


7 Gedanken zu „Bunkistas“

  1. Pingback: Der Campus der CUJAE – eine Fotogalerie | Eine Andere Welt ist möglich

  2. Meine Mutter ist 1942 in Ostdeutschland geboren. Mein Vater kämpfte in den 1960er Jahren ca. 5 Jahre für die „Freilassung“ meiner Mutter. Ich war oft mit meinen Eltern in der DDR um die Verwandten zu besuchen, welche nicht ausreisen durften. Stacheldraht, Wachtürme und Minenfelder versperrten den ausreisenden Bürgern den Weg in die Freiheit. Andersdenkenden wurden die Kinder weggenommen und die Eltern wurden in Umerziehungslagern gesteckt. Ebenso erging es Flüchtende, welche an der Grenze aufgegriffen wurden. Sozialisismus = Gefangenschaft der Bürger???
    Meine Mutter erzählte uns oft, dass die Pakete aus dem kapitalistischen Teil von Deutschland Ihnen Hoffnung schenkte. Meine Grossmutter verdiente damals nicht genug, um die 3 köpfige Familie zu ernähren (Grossvater starb im 2.Weltkrieg!)
    Ich denke, der Kapitalismus ist eine Gesellschaftsform, die alles andere als gut zu bezeichnen ist.
    Den Sozialismus in den „Himmel“ zu heben, jedoch auch nicht. Während das einfache Volk in der DDR unter der Herrschaft der Russen leidete, genossen die Elite des MFD und der SED ein feudales Leben.

    Ich denke, es braucht eine Mischung aus beidem. Es braucht Kapital und es braucht soziale Gerechtigkeit. Es ist wie bei allem auf der Erde das Mass: Sonne braucht der Mensch, zuviel Sonne ist zerstörerisch; so auch mit Wasser und vielem mehr.
    .
    Was ich an Tamara Bunke störend finde, ist die Gewaltbereitschaft. Gewalt bringt Gegengewalt. Gewalt bringt keinen Frieden. Demokratie jedoch schon. Die diesjährigen Nationalratswahlen haben es wieder einmal gezeigt. Die Grünen sind auf dem Vormarsch.

    Kuba ist ein gutes Beispiel der Misswirtschaft vom Sozialismus. Dem kapitalistischen Amerika die Schuld der leidenden Bevölkerung zu geben, ist zu kurz gegriffen. Ein Staat, welcher den Kapitalismus bekämpft und trotzdem mit diesem Handel betreibt, belügt sich selbst und seine Ideologie.

    Für mich ist die direkte Demokratie, wie sie die Schweiz kennt, die richtige Lösung. Obwohl ich mit vielem nicht einverstanden bin, denke ich, dass die Mehrheit des Volkes zu respektieren ist. In keinem Land auf der Welt ausser der Schweiz, kann jeder, jede, seine Meinung auf die politische Bühne bringen – und es wird darüber abgestimmt. Soziale Gerechtigkeit wird wieder kommen – es braucht dafür etwas mehr Zeit als bei einer Diktatur. Es gibt keinen Sozialstaat, der nicht diktatorisch geführt wird. Weder China, noch Russland, Bolivien, Argentinien – auch Kuba ist nicht demokratisch.

    Die kubanische Sportlervereinigung hat neu eine Skateboard-Mannschaft für die Olympiade zusammengestellt. Es dürfen jedoch keine tätovierte Sportler mitmachen!

    Ich denke, wir müssen lernen das Kapital in unserem Land gerecht zu verteilen. Es muss jeder seinen Beitrag leisten. Der Reiche muss abgeben, der Schmarotzer muss arbeiten. Die jungen SP hat dazu eine sehr gute Initiative gestartet. Jetzt liegt es an uns, dies unter die Leute zu bringen, damit die soziale Gerechtigkeit bei der Abstimmung siegen wird.

    Was mir bei diesem Thema Sozialismus versus Kapitalismus immer wieder Mühe bereitet ist der Extremismus auf beiden Lagern. Ich denke, was unsere Welt braucht ist – Mathematisch ausgedrückt: (Kapitalismus + Sozialismus)/2

    Michael

  3. Pingback: Wenn 2 Millionen Menschen Geburtstag feiern | Eine Andere Welt ist möglich

  4. Pingback: Eine neue Verfassung für Kuba | Eine Andere Welt ist möglich

  5. Auch mir gefällt die Seite sehr. Ich war schon viele Male auf Kuba, um das Land kennen zu lernen und 2015 für 4 Monate an der Universität von Havanna, um mein Spanisch zu verbessern. Einige von Euch habe ich beim Pasta essen in der Calle J kennengelernt 🙂 Die Artikel erinnern mich an eine sehr schöne Zeit in Havanna.

  6. Ich weiß noch wie wir alle im Ranchon saßen und ihr euch über das Erstellen einer Homepage ausgesprochen habt. Die Seite ist gewachsen und die Berichte sind KLASSE!
    Ich schaue öfters vorbei um mich über die CUJAE oder Kuba zu informieren.
    Manchmal vermisse ich auch die Zeit in Kuba und muss auf daran denken, dann lese ich mir die ganz Artikel nochmal durch.
    Momentan finde ich die Berichte von Dilara sehr spannend.
    Macht weiter so.
    Onur

  7. Ola ihr alle aus dem tollen Kollektiv!
    Vielen Dank für euren tollen, interessanten Berichte!
    Ich bin ganz fasziniert von dem, was ihr erlebt und schreibt!
    Ich war selbst etliche Male auf Cuba in Rahmen von Solidaritätsorganisationen und träume immer noch davon, eine Zeitlang dort zu leben.
    Deshalb interessiert es mich zu erfahren, wie ihr es angestellt habt, um das so toll hinzukriegen! Vielleicht wollt ihr auch einmal darüber einen Artikel schreiben!
    Ansonsten freue mich mich weiterhin über „Eine andere Welt“ ist möglich, denn die gibt es ja schon!
    Ich wünsche euch alles Gute!
    Un abrazo fuerte!
    Chris Pape

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert