Kolja

Folter im Namen der Demokratie?

– Guantanamo Bay* – ,,Der Dolch in cubanischer Erde.“

„ Stellt euch vor wir hätten, nachdem wir die Briten in unserer Revolution geschlagen hatten, sie mit ein paar tausend Truppen und einen Haufen Kriegsschiffe im Hafen von New York lagern lassen. Verrückt!“(Michael Moore )

Die Geschichte des US-Marinestützpunktes ,,Guantanamo Bay Naval Base“ (GTMO) liegt bereits über 100 Jahre zurück und hat ihre Wurzeln im zweiten cubanischen Unabhängigkeitskrieg 1895 gegen die damalige Kolonialmacht Spanien, welche seit dem 16. Jahrhundert Cuba im Rahmen der Conquista besetzt hielt. (Cuba Libre Artikel) Bis 1897 sind erfolglose Versuche der US-Regierung dokumentiert, den Spaniern die gesamte Insel abzukaufen. Nachdem der cubanische Krieg gegen die Besatzer schon 3 Jahre andauerte, intervenierten die USA 1898 unter dem Vorwand der Befreiung Cubas und konnte so eine Einflusssphäre erweitern, unter anderem besetzten sie dabei die Bucht von Guantanamo, welche damals schon über eine strategisch relevante Hafenanlage verfügte. Dies geschah zu einer Zeit, als der Krieg gegen die Spanier für die Cubaner schon so gut wie gewonnen war. In den USA wird auch heute noch vom ,,Spanisch-Amerikanischen Krieg“ gesprochen, als wären die Cubaner daran gar nicht beteiligt gewesen.

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Fakten statt Emotionen Teil II

Nach Teil I über Bildung und Gesundheit fokussieren wir uns hier auf Fakten im Bereich der Ökologie

Während in vielen Ländern der Regenwald gerodet wird, um den Soja-Anbau voranzutreiben, forstet Cuba auf. 27,3% des Landes sind mittlerweile wieder bewaldet, nachdem in den Jahren der kolonialen Ausbeutung der Regenwald rücksichtslos vernichtet worden war (LINK CUBA LIBRE). Der ,,ökologische Fußabdruck“, welcher sich aus dem ProKopf-Verbrauch an Ressourcen ergibt, wurde mit 150 Nationen abgeglichen. Der Human Development Index hält eine nachhaltige Entwicklung für gegeben, wenn der ökologische Fußabdruck maximal 1,8 Hektar beträgt und der HDI mindestens 0,8. Mit 0,81 auf dem HDI und einem Wert von 1,4 Hektar hat bislang Cuba als einziges Land weltweit diese Werte erreicht. Im Bericht des Global Footprint Networks werden die Hauptverursacher der weltweiten Schieflage klar benannt: EU-Bürger verbrauchen das drei- bis vierfache und US-Amerikaner sogar das 6-fache der ihnen demnach zustehenden Naturressourcen. Ein Resultat dieses Raubbaus an der Natur stellt der von Menschenhand erzeugte Klimawandel dar, dessen verheerenden Folgen sich zum Beispiel in einem Anstieg der weltweiten Naturkatastrophen zeigen. Die immer zahlreicheren und zerstörerischen Hurrikane, welche Cuba immer wieder heimsuchen, richten enorme Schäden an und so war der Staat gezwungen Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz der Bevölkerung zu realisieren, die enorme Kosten verschlangen, sich aber als erfolgreich erwiesen haben. Die Vereinten Nationen benannten Cuba als ein hervorragendes Modell im Hurrikane-Krisenmanagement.

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Fakten statt Emotionen

Unter dem Gesichtspunkt der Lebensqualität richten wir den Fokus auf Bildung, Gesundheit und Ökologie auf Cuba.

Wir publizieren diesen Artikel auf Grund seines Umfangs in zwei Teilen.

Cuba liegt in der Karibik, knappe 80 Kilometer von der Küste Floridas entfernt und besitzt eine Landfläche von 106 440 Quadratkilometern. Diese wird von 11,2 Millionen Menschen bewohnt, die Bevölkerungsdichte beträgt demnach 106 Personen je Quadratkilometer. Deutschland ist mehr als drei Mal so groß und hat eine doppelt so hohe Bevölkerungsdichte. Die Amtssprache ist Spanisch, denn wie so viele andere lateinamerikanische Länder ist auch Cuba eine spanische Kolonie gewesen. Heute gibt es 15 Provinzen im Land, die sich wiederum in 168 sogenannte Municipios (Gemeinden) aufgliedern.

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Cuba Libre ist nicht nur ein Cocktail

Geschichte der Abhängigkeit – König Zucker regiert

Der Beginn der Geschichte Cubas wird auf den 27. Oktober 1492 mit der Entdeckung durch Christoph Kolumbus und anschließenden Eroberung durch die spanische Krone datiert. Bald schon nach der Entdeckung Amerikas durch Europa und der darauf folgenden Kolonialisierung (auch Conquista – Eroberung genannt), gab es für die Europäer kein wichtigeres Agrarprodukt als den durch sie in Lateinamerika angebauten Zucker, so wurde beispielsweise der Zucker in Apotheken grammweise abgewogen oder fand im Brautschatz von Königinnen als Mitgift seinen Platz. Durch die Anstrengungen beim Abbau von Gold, Strafexpeditionen und eingeschleppten Infektionskrankheiten wurde die Einwohnerzahl der indigenen Bevölkerung bereits zu Beginn der Conquista erheblich dezimiert, von 112000 auf 893 Indigenos auf der gesamten Insel. Deshalb war es bereits ab 1522 notwendig, die ersten Menschen ihrer afrikanischen Heimat zu entreißen, damit sie zunächst Gold und anschließend dem ,,weißen Gold“ ihre Arbeitskraft opfern konnten. Die Zahl der Sklaven ist bis heute sehr umstritten und wird auf ca. 40 Millionen Afrikaner geschätzt, die verschleppt und versklavt worden sind, wovon nur ca. 10 bis 12 Millionen in Lateinamerika angekommen sein sollen. Es war erlaubt sie wie Waren zu behandeln und sie mit schrecklichsten Strafen und Folterungen gefügig zu machen. Aufstandsversuche wurden stets brutal niedergeschlagen.

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Solidarität wird mit Taten geschrieben

Cuba und der Kampf gegen Ebola

Ja, wir reden noch immer über Ebola, denn auch wenn immer weniger davon berichtet wird bedeutet das nicht, dass es weniger aktuell sei. Das Virus weist eine Todesrate von 49,4% auf. Bisher sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 5100 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Ebola-Virus in verschiedenen Ländern, vor allem in Sierra Leone, Guinea, und Guinea Conakry gestorben und zahlreiche Menschen vom behandelnden Personal infiziert.  Das Kernproblem  ist, dass es nach wie vor zu wenig Spezialisten vor Ort gibt, um die  Ausbreitung des Virus effektiv zu bekämpfen. Es wird derzeit in mehreren Ländern intensiv an einem Medikament gegen Ebola geforscht. Die WHO rief bereits im August die Länder der Welt zur Unterstützung auf, woraufhin der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschloss, die deutsche Ebola-Hilfe von 17 auf 102 Millionen Euro aufzustocken. Soweit die Ausgangssituation.

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Neuer Hip-Hop im alten Havanna

Meine Gruppe und ich sind in Habana-Vieja (Alt-Havanna) unterwegs und laufen durch den Regen. Die Umgebung ist sehr belebt,überall sieht man Menschen, die ihren Tätigkeiten nachgehen. Dieser Stadtteil fällt durch viele der alten Kolonialbauten auf, die als Weltkulturerbe anerkannt sind, da sie auf einer solch großen Fläche nur noch selten erhalten sind. Ich habe deshalb oft das Gefühl, dass ich eine Zeitreise mache, wenn ich in Cuba unterwegs bin.

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