Ein Wiedersehen an einem besonderen Tag

Zum Teil zurück in Deutschland, haben wir uns am Wochenende des 19. und 20. November im Frankfurter Jugendclub des DGB getroffen, um uns über unsere Erfahrungen auszutauschen und unsere Zeit in Kuba gemeinsam zu reflektieren. Mit dabei in Präsenz waren vier von uns Bunkistas, zwei der Organisator:innen des Proyecto, sowie Vertreter der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba und der SDAJ. Um auch den vier von uns, noch auf Kuba Verbliebenen eine Teilnahme zu ermöglichen, fand unser Treffen in hybrid statt. Einige schalteten sich somit sowohl aus Kuba als auch aus Deutschland online hinzu. Es war sehr schön, sich nun nach einiger Zeit wiederzusehen, wenn auch diesmal mit Jeans und Mütze anstatt mit Sonnenhut und T-Shirt.

Man könnte meinen, es war Absicht, war aber ein Zufall, dass unser Treffen auf einen 19. November fiel. Der 19. November 1937 – der Tag an dem Tamara Bunke, Namensträgerin unseres Proyectos, in Buenos Aires geboren wurde. Tamara Bunke, in Kuba vor allem bekannt unter dem Namen Tania la Guerillera, war eine deutsch-argentinische Kämpferin für den Sozialismus. Ihre Eltern flohen als jüdische Kommunist:innen vor den Nazis nach Argentinien, wo ihre Tochter Tamara geboren wurde. 1952 ging die Familie zurück nach Deutschland, um dort den Aufbau der DDR zu unterstützen. Tamara engagierte sich schon in jungen Jahren politisch und galt vielen als kämpferisches Vorbild. Ihre Liebe zu Lateinamerika ging trotz dem Leben in Deutschland nie verloren, ebenso wenig ihre Spanischkenntnisse. Bei einem Besuch Che Guevaras in der DDR, half Tamara ihm als Dolmetscherin bei den Übersetzungen. So lernten sich die beiden kennen und als Tamara einige Zeit später nach Kuba reiste, wählte Che sie dazu aus, sich bei der sozialistischen Revolution in Südamerika zu beteiligen. Dafür wurde sie geheimdienstlich und militärisch ausgebildet und kämpfte anschließend in Bolivien für die Befreiung der Bäuer:innen in ganz Südamerika an der Seite Ches. Im August 1967 scheiterte das Vorhaben, die Guerillas flogen auf und nahezu alle Kämpfer:innen, einschließlich Tania la Guerillera, wurden am Rio Grande erschossen. In Erinnerung an Tamara und ihren Kampf für die Revolution haben wir unser deutsch-kubanisches Projekt nach ihr benannt und gedenken ihr an ihrem 85. Geburtstag.

Unsere Arbeit im Centro Che Guevara, wo wir den Nachlass von Tamara Bunke durchgeschaut und auf Spanisch zusammengefasst haben, war eines der Erlebnisse, die wir alle nicht vergessen werden. Das stellten wir an diesem Wochenende fest, als wir unsere Zeit in Kuba reflektierten. Diese Arbeit gab uns die einzigartige Möglichkeit tief in Tamaras Leben einzutauchen und Einiges zu lernen.

Natürlich gab es auch Schwierigkeiten und Probleme, die unsere Gruppe das ein oder andere Mal vor Hindernisse stellten. Wir haben diese nachträglich besprochen und außerdem festgehalten, welche Bedingungen in der Zukunft unbedingt gegeben sein müssen, um einen reibungslosen Ablauf auf die Beine stellen zu können. Wir hoffen, schnell wieder Gruppen nach Kuba schicken zu können, um Menschen dort die Möglichkeit zu geben, das Land authentisch kennenzulernen, die wie wir der Meinung sind: Eine bessere Welt ist möglich.

Auch mit unserer Solidaritätsarbeit zu Kuba von Deutschland aus, künftigen Ideen und Veranstaltungen haben wir uns auseinandergesetzt. Insgesamt würde ich sagen, haben wir Energie und Zuversicht gesammelt und freuen uns auf das, was kommt!

#unblockcuba

Dieser Artikel ist von Zoe.

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