Allgemein

Playa Florida – Ein sonderbarer Besuch in einem kleinen Küstendorf – Eindrücke 6 Monate nach Hurricane Irma

Am 9. September 2017 preschte einer der stärksten Hurrikane seit Wetteraufzeichnungen durch die Karibik. Vor allem Haiti, Puerto Rico und Cuba waren betroffen. Der Tropensturm überrannte die kleinen Inselnationen in Ausmaßen, die vorher zwar abzusehen, jedoch nicht zu verhindern waren.

Was tut man, wenn die eigenen vier Wände plötzlich davon zu fliegen drohen?

Sicherheitsvorkehrungen – lose Teile sichern, Dächer, Zäune, Boote, und alles was geht, festbinden. Elektrogeräte möglichst weit entfernt vom Boden lagern. Denn der Sturm bringt nicht nur Windböen von bis zu 285km/h, sondern lässt auch das Meer so aufbrausen, dass meterhohe Wellen die Straßen ertränken. Das heißt, wichtige Dokumente sichern, Familienfotos, Bücher etc. einpacken. …was ist eigentlich das Wichtige, wenn die komplette Existenz in Gefahr ist? Fragen, die mich vor allem während und nach meinem Besuch in Playa Florida beschäftigt haben.

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EXPO Cuba – Zwischen Fortschritt, Stagnation und Aufbruch

Zum Ende unseres Geschichtskurses an der CUJAE, der Technischen Universität Havannas, nahm uns unsere Dozentin Katarina Reyes auf einen Ausflug zum Schaufenster der wissenschaftlich-technischen Entwicklung des Inselstaates mit. „ExpoCuba – Donde Ayudamos a Descubrir Cuba“ – Wo wir helfen, Kuba zusammen zu bringen – lautet das ambitionierte Motto der permanenten Ausstellung entwicklungspolitischer Errungenschaften und der Herberge internationaler Messen wie der „Feria Internacional“, die jährlich über 70 Staaten einen Rahmen bietet sich zu ihren ökonomischen Aktivitäten auszutauschen sowie Geschäfte und Innovationen in die Wege zu leiten.

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Aus dem Schnee in die Sonne

Hallo, wir sind Mateo und Jurek. Zu zweit stellen wir die neue Gruppe dar, die im nächsten halben Jahr in die faszinierende Welt Kubas eintauchen wird, um am Ende viele neue Erfahrungen und Erkenntnisse mit nach Hause nehmen zu können. Auf der Suche nach Antworten wissen wir schon nach zwei Wochen, dass wir Kuba wohl mit mehr neuen Fragen verlassen werden, als wir eingereist sind. Trotzdem hoffen wir in unserer Zeit hier der Essenz einer solidarischen Gesellschaft ein bisschen näher zu kommen.

Mit diesen Hoffnungen und Erwartungen sind wir vor zwei Wochen dann mit einiger Verspätung aus dem kalten verschneiten Deutschland im warmen abendlichen Havanna gelandet.
Gleich als wir aus dem Flieger stiegen und mit dem Taxi durch die leeren, dunklen Straßen dieser uns völlig fremden Stadt fuhren, fühlten wir uns in eine andere Welt versetzt.

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Intergration im Grünen

Wir stehen an der Avenida Salvador Allende, einer lauten, stark befahrenen Hauptstraße mitten in Havanna. Die typischen, alten Ladas und überfüllten Busse rauschen vorbei, Kollektivtaxis laden Leute neben uns ein und aus, immer wieder drücken sich Menschen an uns vorbei, um ihrem Alltag nach zu gehen. Einige cuenta propistas (Selbstständige) in quietsch-bunten Oldtimern fahren Touristen mit roten Köpfen und dicken Kameras die Straße hoch zum Revolutionsplatz, damit sie ihre obligatorischen Urlaubsfotos mit dem Che Guevara Wandgemälde machen können.

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Sieben Filme für 40 Cent

Es ist Dienstag, kurz nach zehn, wir stehen vor dem Kino Yara und warten auf kubanische Freunde. Wir haben uns verabredet um uns einen Film anzusehen. Der komplette Platz vor dem Kino ist voll mit Kubanern, die sich alle herausgeputzt haben.

Der Grund – zum 39. Mal findet das internationale Festival des lateinamerikanischen Kinos in Havanna statt. Vom 8. bis zum 17. Dezember hat man in 14 teilnehmenden Kinos in der ganzen Stadt die Möglichkeit mehr als 400 Dokumentationen, Komödien, Dramen und Opern aus Lateinamerika, aber auch aus anderen Ländern zu sehen.

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Warum ich mich auf Kuba manchmal wie eine weisse, überpriviligierte Bonzenbratze fühle – Alltagsanekdoten über sehr sichtbare, manchmal auch befremdliche, aber meist sehr bemerkenswerte kulturelle Unterschiede

Bei uns Zuhause

Wir sitzen bei uns zu Hause am Tisch und schnippeln eine Kokosnuss klein um Curry zu kochen. Es klingelt. Nach einer Runde Nase machen* (Julia verliert) und kurzer Diskussion darüber, ob wir in dieser Situation überhaupt Nase machen sollten (Julia gewinnt), machen wir auf. Die Vermieterin steht vor uns, neben ihr ein Handwerker. Wie selbstverständlich drängelt sie sich nach den Hallo-Küsschen an uns vorbei. Nachdem sie den Handwerker eingewiesen hat, stellt sie sich zu mir in die Küche. „Und, macht ihr Süßigkeiten?“, fragt sie mich.

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Wie ein kleines Entwicklungsland die ganze Welt verbessert

Internationalismus, das bedeutet weltweite Solidarität. Es bedeutet Opferbereitschaft für eine bessere Welt und für das Wohl aller Menschen, auch außerhalb der eigenen Ländergrenzen,  zu kämpfen. Internationalismus spielte in der kubanischen Politik seit der Revolution  eine erhebliche Rolle. Obwohl Kuba selbst noch als Entwicklungsland gilt unterstütz(e) es viele andere Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika auf verschiedenste Weisen. Bis heute nimmt die kleine Insel großen Einfluss auf das Weltgeschehen durch finanzielle, pädagogische, diplomatische oder militärische Mittel und konnte somit das Leben vieler Menschen erheblich verbessern.

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Hintergrundlärm – Alltagsleben in einem kubanischen Wohnblock

Vom Balkon aus

Ich sitze auf meinem Balkon, im zweiten Stockwerk eines fünf Etagen hohen Wohnblocks. Ich blicke, wenn ich gerade ausschaue, auf die graue Wand eines identischen Wohnhauses. Neben den zwei Blocks, die senkrecht aufeinandertreffen, befindet sich eine kleine, dazugehörige Grünfläche, die von den Häusern umrahmt wird. Dort unten laufen Hunde frei herum, die Haushunde unterscheiden sich deutlich von den Straßenhunden mit ihrem glänzenden Fell und runden Bäuchen. Die Hunde machen sich ein Spaß daraus die vielen Hennen mit ihren Küken, die ihnen auf Schritt und Tritt folgen, zu jagen. Ein halbes Dutzend Hähne stolziert herum, einer lauter als der andere. Eine Frau kippt den restlichen Reis vom Mittagessen auf eine Schale für die Tiere, damit ihr Mann sie später im Hinterhof in einem selbstgebastelten Käfig auf Draht und Wellblech fangen und schlachten kann. Unter einem großen Baum spiele die Kinder aus den Wohnhäusern lautstark fangen. Daneben diskutieren ihre Väter neben einem geparkten Lada genauso laut, wie man ihn am besten repariert, während einer von ihnen unter dem Auto liegt und auf Anweisung wartet.

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