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Die Zuckerplantagen unserer Uni

Nicht weit entfernt vom Unigelände der CUJAE, der technischen Uni Havannas, befindet sich das Central Toledo – Museum des Zuckerrohrs und die Zuckerfabrik Manuel Martinez Prieto. Fast unvorstellbar, dass das ganze Gelände, über das sich der Universitätskomplex der CUJAE erstreckt, einst nichts als eine 6180 m² Zuckerrohrplantage war und noch vor weniger als 80 Jahren in Besitz einer Familie namens Asturo war, die durch die Arbeit ihrer Sklaven auf den Plantagen ihren Reichtum vermehrte. Allein die Vorstellung erscheint mir seltsam, wenn ich an all die Studierenden aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt denke, die ich hier kennengelernt habe. Ich frage mich wie es dazu kam, dass die CUJAE gerade hier auf einer ehemaligen Zuckerplantage gebaut wurde, die doch recht abgelegen von der Innenstadt liegt. Die Antwort auf meine Frage erhalte ich bei meiner Geschichtsdozentin mit dem Verweis auf das Monumento Nacional del Complejo Universitario “José Antonio Echeverría”, welches Kulturerbe der CUJAE (Ciudad Universitaria José Antonio Echeverría) ist.

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Das Weiße Haus der Studierenden

Casa Estudiantil

Ich starre auf die Uhr. In Deutschland ist gerade 4:12 Uhr, auf dem Zimmer meiner Unterkunft, an der CUJAE der technischen Uni von Havanna ist es 22:12 Uhr. In der Hand habe ich die „Die offenen Adern Lateinamerikas“ von Eduardo Galeano und muss an den heutigen Tag denken, als ich lese:

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José Martí und die kubanische Revolution (Teil 2 von 2)

Die Person des kubanischen Nationalhelden José Martí wurde nach seinem Ableben durch vielerlei politische Strömungen in Anspruch genommen, so auch von der kubanischen Revolution. Hat diese jedoch ein Anrecht darauf? Um dieser Frage genauer nachzugehen, ist es sinnvoll die Gedankenwelt José Martís zu betrachten und zu versuchen die Essenzen seiner Vision zu ermitteln.

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José Martí und die kubanische Revolution (Teil 1 von 2)

José Martí ist der Nationalheld Kubas. Vor jeder kubanischen Schule ist seine Büste zu sehen, jeder Kubaner kennt seine Geschichte und seine Zitate sind omnipräsent. Doch was hat es mit diesem Mann auf sich? Was hat er, der ja deutlich vor der  sozialistischen Revolution lebte, mit dem revolutionären Kuba gemein? Seinem Leben, so wie seinen Gedanken und der heutigen Verwendung seiner Person auf Kuba möchte ich in diesem Artikel auf den Grund gehen.

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9 Tage Fidel – Die längste Schlange Kubas

Es ist acht Uhr dreißig, als wir am Morgen des 28.11 am ICAP, dem kubanischen Institut für Völkerfreundschaft ankommen. Die Einladung zu der Gedenkveranstaltung haben wir gestern erst im Verlaufe des Tages erhalten. Vor den großen Säulen der Empfangshalle des Gebäudes haben sich bereits um die 200 Menschen versammelt, um dem Máximo Líder – Fidel Castro, zu gedenken. Mir fällt die hohe Präsenz der Ausländer auf. Neben einigen Italienern, Deutschen und Kanadiern, haben sich vor allem viele Lateinamerikaner zu dieser Stunde am Institut eingefunden. Wir lauschen den kurzen Redebeiträgen einiger Vertreter von kubasolidarischen Organisationen, die teilweise extra zu Ehren Castros nach Kuba geflogen sind, sowie dem Präsidenten der UJC, der kommunistischen Jugend Kubas und der Präsidentin des ICAPs. Die Trauer der Anwesenden lässt sich in der allgemeinen Stimmung vor Ort erahnen. Es wird nicht gelacht, die Mienen wirken versteinert, einigen stehen die Tränen in den Augen.

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Drei Wochen Bali, drei Wochen Kuba – zweimal am anderen Ende der Welt

Unser Autor Maximiliano hat im September 2015 drei Wochen Urlaub in Indonesien gemacht. Genau ein Jahr später, im September 2016, ist er mit der neuen Gruppe des Proyecto Tamara Bunke in Kuba angekommen. Nun, nach den ersten drei Wochen auf der Karibikinsel, zieht er einen Vergleich aus seinen Erfahrungen zwischen zwei Welten, die sich auf den ersten Blick sehr ähnlich sehen, bei genauerem Hinsehen jedoch kaum unterschiedlicher sein könnten.

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Der wirtschaftliche Faktor der Spezialperiode und der Weg aus der Krise (Teil 2 von 4)

Neuorganisation der kubanischen Wirtschaft

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem damit verbundenen Zusammenbruch des COMECON musste sich Kuba auf dem Weltmarkt neu positionieren. Fehlende Devisen erschwerten dieses Vorhaben aber erheblich. Kubas Industrie und Agrarwirtschaft brach ohne Unterstützung der Sowjetunion zusammen, da Kuba aufgrund des US- amerikanischen Handelsembargos keinen oder nur mangelnden Zugang zu Öl, Pestiziden, Düngern, Chemikalien, Ersatzteilen und weiteren wichtigen Ressourcen und Industriebausteinen hatte.

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Der wirtschaftliche Faktor der Spezialperiode und der Weg aus der Krise (Teil 1 von 4)

Seit dem Zerfall des sozialistischen Lagers 1989/ 90 befindet sich Kuba in einem stetigen politischen Wandel. Mit der Auflösung der Sowjetunion und des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) brach das Fundament der kubanischen Wirtschaft weg. Das Land verlor mit einem Schlag seine wichtigsten Handelspartner und stürzte in die schwerste Krise seit dem Sieg der Revolution. Ab hier an rief die kubanische Regierung die Sonderperiode (período especial) aus, mit der eine Vielzahl tief gehende Reformen einhergingen, die die kubanische Wirtschaft transformierten, notgedrungen umentwickelten um langsam aber sicher mit dem Aufbau einer autarken, stabilen Wirtschaft mit anderen Schwerpunkten aus der Krise erneut emporzusteigen.

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