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Demokratie-Spezial

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Demokratie – fast alle Staatschefs reden davon, fast jeder beansprucht sie für sich. Wie sieht das demokratische System Cubas genau aus!? Wir sind dabei, wenn am Sonntag den 19. April 2015 gewählt wird und begleiten den Wahlprozess live  in einem Stadtteil von Havanna. Zu diesem Anlass folgen in den nächsten Wochen Artikel zu den Themen:
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Stromeinfall statt Stromausfall

Zwang zu Vegetarismus, Gartenbau und langen Wanderungen – Berichte aus der Spezialperiode

„So dünn waren wir damals“. Katherine hält die Hand in die Luft, zur Faust geballt und spreizt den kleinen Finger ab. „Schließlich sind wir überall mit dem Fahrrad hingefahren“. Der Ventilator rattert, doch der Schweiß steht uns auf der Stirn. Eigentlich haben wir beide schon längst andere Verabredungen, das hält uns aber nicht davon ab noch einen Kaffee von nebenan zu holen und ich höre Katherine gebannt zu. Sie erzählt mir von ihren persönlichen Erlebnissen während der Spezialperiode auf Cuba, von der Stimmung im Land und von ihrer Familie. Sie ist ein Kind der Revolution, sagt sie. In den 60er Jahren geboren, ist sie in der Blütezeit des cubanischen Sozialismus aufgewachsen. „Damals, in den 80ern, haben meine Eltern nur ein Drittel von dem verdient, was wir heute bekommen und trotzdem sind wir als Familie ein Mal die Woche ins Restaurant gegangen.“ Eine ähnliche Geschichte erzählt mir Alejandro, ein pensionierter Anwalt. Er und seine Frau hätten damals in den 70ern ein großartiges Leben geführt. Jedes Jahr konnten sie in die schönsten Hotels in den Urlaub fahren, konnten sich viele schöne Dinge leisten und haben es sich gut gehen lassen. Heute haben sie ihr Haus in eine Casa Particular umgebaut und vermieten Zimmer an Touristen. „Obwohl wir heute unseren eigenen kleinen Betrieb haben, können wir noch lange nicht so gut leben wie damals!“ Und das muss was heißen, denn die Besitzer von Casas Particulares werden nicht selten als die neue Oberschicht der cubanischen Bevölkerung bezeichnet.

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Alarmstufe Rot

USA bedrohen mit Venezuela auch Cuba und den sozialen Fortschritt in Lateinamerika

Cubanische Solidarität in Zeiten der Krise

Gelebte Solidarität mit Venezuela: Konzerte, politische Veranstaltungen, tagtägliche Berichterstattung – und jetzt ist auch noch unser Freund und Philosophielehrer weg. Wie viele andere, gut ausgebildete cubanische Fachkräfte und politische Akteure ist er seit einigen Wochen in Venezuela. Dort hilft er, Seite an Seite mit dem venezolanischen Volk für die sozialen Errungenschaften einzustehen und sich den Destabilisierungsversuchen entgegen zu stellen. Den aus dem Ausland bezahlten Aggressoren und ihrer Propaganda muss auch weltanschaulich etwas entgegengesetzt werden.
Wie auch die cubanische Revolution seit ihren Anfangstagen verteidigt werden musste, heißt es nun den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft in Venezuela zu verteidigen. Welcher 1998 mit dem Politikwechsel, angeführt von Hugo Chavez Frias, begann und in den letzten Jahren, wie durch den Putschversuch 2002, immer wieder torpediert wurde.

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Sport ist ein Recht des Volkes

Sport ist auf Cuba weit verbreitet und schafft Zusammenhalt in der Bevölkerung

Für die cubanische Bevölkerung hat der Sport einen besonders hohen Stellenwert und ist heute zu etwas alltäglichem geworden. Auf jedem grünen Fleck sieht man Jugendliche Baseball, auf den Plätzen Basketball und auf den Straßen Fußball spielen. Wenn es keinen Platz gibt, wird improvisiert. In den Parks treffen sich ältere Frauen zu Thai Chi, vor vielen Häusern spielen Männer Schach und überall in der Stadt sind kleine Zirkel aus Kraftgeräten aufgebaut. In den Universitäten gibt es diverse Sportspiele und cubanische Leistungssportler sind international sehr erfolgreich. Große internationale Sportereignisse werden von der sportinteressierten Bevölkerung gespannt vor dem Fernseher verfolgt – es wird mit gefiebert, mit gejubelt und mit getrauert. Allerdings sah es vor der Revolution mit dem Sport auf Cuba noch anders aus.

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Folter im Namen der Demokratie?

– Guantanamo Bay* – ,,Der Dolch in cubanischer Erde.“

„ Stellt euch vor wir hätten, nachdem wir die Briten in unserer Revolution geschlagen hatten, sie mit ein paar tausend Truppen und einen Haufen Kriegsschiffe im Hafen von New York lagern lassen. Verrückt!“(Michael Moore )

Die Geschichte des US-Marinestützpunktes ,,Guantanamo Bay Naval Base“ (GTMO) liegt bereits über 100 Jahre zurück und hat ihre Wurzeln im zweiten cubanischen Unabhängigkeitskrieg 1895 gegen die damalige Kolonialmacht Spanien, welche seit dem 16. Jahrhundert Cuba im Rahmen der Conquista besetzt hielt. (Cuba Libre Artikel) Bis 1897 sind erfolglose Versuche der US-Regierung dokumentiert, den Spaniern die gesamte Insel abzukaufen. Nachdem der cubanische Krieg gegen die Besatzer schon 3 Jahre andauerte, intervenierten die USA 1898 unter dem Vorwand der Befreiung Cubas und konnte so eine Einflusssphäre erweitern, unter anderem besetzten sie dabei die Bucht von Guantanamo, welche damals schon über eine strategisch relevante Hafenanlage verfügte. Dies geschah zu einer Zeit, als der Krieg gegen die Spanier für die Cubaner schon so gut wie gewonnen war. In den USA wird auch heute noch vom ,,Spanisch-Amerikanischen Krieg“ gesprochen, als wären die Cubaner daran gar nicht beteiligt gewesen.

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Fakten statt Emotionen Teil II

Nach Teil I über Bildung und Gesundheit fokussieren wir uns hier auf Fakten im Bereich der Ökologie

Während in vielen Ländern der Regenwald gerodet wird, um den Soja-Anbau voranzutreiben, forstet Cuba auf. 27,3% des Landes sind mittlerweile wieder bewaldet, nachdem in den Jahren der kolonialen Ausbeutung der Regenwald rücksichtslos vernichtet worden war (LINK CUBA LIBRE). Der ,,ökologische Fußabdruck“, welcher sich aus dem ProKopf-Verbrauch an Ressourcen ergibt, wurde mit 150 Nationen abgeglichen. Der Human Development Index hält eine nachhaltige Entwicklung für gegeben, wenn der ökologische Fußabdruck maximal 1,8 Hektar beträgt und der HDI mindestens 0,8. Mit 0,81 auf dem HDI und einem Wert von 1,4 Hektar hat bislang Cuba als einziges Land weltweit diese Werte erreicht. Im Bericht des Global Footprint Networks werden die Hauptverursacher der weltweiten Schieflage klar benannt: EU-Bürger verbrauchen das drei- bis vierfache und US-Amerikaner sogar das 6-fache der ihnen demnach zustehenden Naturressourcen. Ein Resultat dieses Raubbaus an der Natur stellt der von Menschenhand erzeugte Klimawandel dar, dessen verheerenden Folgen sich zum Beispiel in einem Anstieg der weltweiten Naturkatastrophen zeigen. Die immer zahlreicheren und zerstörerischen Hurrikane, welche Cuba immer wieder heimsuchen, richten enorme Schäden an und so war der Staat gezwungen Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz der Bevölkerung zu realisieren, die enorme Kosten verschlangen, sich aber als erfolgreich erwiesen haben. Die Vereinten Nationen benannten Cuba als ein hervorragendes Modell im Hurrikane-Krisenmanagement.

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USA vergibt jährlich 20 000 Einwanderungsvisa an Cubaner

Abwerbungsversuche von Fachkräften sowie ihre Folgen

Überarbeitetes Personal, da zu wenig Stellen besetzt sind, neue Aufgabenbereiche, die nicht in die Felder der erlernten Berufe fallen, aber auch große Streiks und Demonstrationen gegen diese Situation, sind in Industrieländern schon lange keine Seltenheit mehr. Eine Ursache für diesen Zustand ist der durch flächendeckende Einsparungen im Bildungssystem verursachte Fachkräftemangel, der weltweit besteht. Doch über die Auswirkungen in Entwicklungsländern wird selten ein Wort verloren. Die wenigsten sind sich den Ausmaßen bewusst, die dieser Zustand mit sich bringt. Denn z.B. Angst davor zu haben nicht medizinisch versorgt werden zu können, da es keine Ärzte gibt, ist für die meisten von uns unvorstellbar.

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Die Insel erkunden

Am Freitag hatten wir alle vorerst unsere letzten Unterrichts-Stunden und packen gerade all unsere 7 Sachen um die Insel zu bereisen. Unser Geschichtsunterricht hat uns doch schon sehr neugierig auf die Schauplätze der cubanischen Unabhängigkeitsbewegung gemacht. So werden wir die Sierra Maestra erkunden, in der Schweinebucht baden und die älteste Stadt Cubas besuchen. Fleißig – wie wir eben sind – haben wir natürlich genug Artikel vorgeschrieben, so dass ihr Euch auch in den nächsten beiden Wochen an neuen Artikeln erfreuen könnt. Für den Großteil von uns werden die nächsten Wochen vorerst die letzten Wochen auf Cuba sein, aber Karl und Lotta bleiben noch ein weiteres halbes Jahr hier und bekommen auch bald Verstärkung aus Deutschland. Also unseren Blog wird es weiterhin geben!

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Ein Gespräch zu Dritt

Stellt euch vor, eine ältere cubanische Frau, die die Revolution gelebt hat, ein deutscher Student, der die Revolution liebt und der US-amerikanische Präsident, der die Revolution hasst, würden sich unterhalten.

Obama: „Stolz unterstützten die USA Demokratie und Menschenrechte in Cuba in den vergangenen fünf Jahrzehnten. Das taten wir vornehmlich durch die Politik der Isolierung der Insel, indem wir Reisen und den Handel unterbanden.

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