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Coronavirus in Kuba

Während die Welt sich in einer Corona Virus Panik befindet, sieht es bisher auf Kuba vordergründig eher ruhig aus. Beginnend mit einer teilweise rassistisch wirkenden Hetzkampagne seitens westlicher Medien gegen China, wo das Virus ausbrach, habe ich in den Sozialen Medien Beiträge gesichtet wie „die Gelbe Gefahr“ und „können wir den Chinesen vertrauen.“ In China wird bei der Behandlung der PatientInnen unter anderem ein kubanisches Medikament namens „Interferon alfa 2b (IFNrec)“ eingesetzt – mit Erfolg. Mittlerweile wird seit dem 25. Januar das Medikament im chinesisch-kubanischen Changheber-Werk in Jilin hergestellt. Interferon alpha (IFNrec) wird zur Bekämpfung von Virusinfektionen angewendet, die durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV), Hepatitis B und C verursacht werden.

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Weißes Gold

In einem der vorherigen Artikel unseres Blogs hat Pablo sich mit der Rolle des Zuckers in der kubanischen Gesellschaft auseinandergesetzt („Kubanische Kristalle“). Neben generellen Erläuterungen zu gesundheitlichen Risiken, die ein erhöhter Konsum mit sich bringen kann, wurden Zahlen zum Zuckerverbrauch auf Kuba und dem prozentualen Anteil an DiabetikerInnen in den Kontext gesetzt. Außerdem fand in den Artikel die wirtschaftliche Bedeutung der Zuckerproduktion für den kubanischen Staat Eingang.

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Wirtschaftsaktualisierung

In den letzten 10 Jahren hat die kubanische Wirtschaft wichtige und tiefgreifende Veränderungen erfahren. Dies ist die Phase, die den Beginn und die Entwicklung eines komplexen und umfassenden Prozesses umrahmt, der alle Bereiche des Lebens im Land umfasst und beeinflusst: die Aktualisierung des nationalen Wirtschaftsmodells.
Stets zu beachten ist, dass der Wirtschaftskrieg, dem Kuba ausgesetzt ist, nicht ignoriert werden kann. Dieser beeinträchtigt das normale Funktionieren der Wirtschaft auf der grössten Insel der Antillen.

Jahrzehnt 2010-2019: Neun Aspekte, die die Aktualisierung des kubanischen Wirtschaftsmodells kennzeichneten


1. Sozioökonomische Richtlinien „Lineamientos“

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Der höchste Berg Kubas oder eine andere Welt

Wie auch schon vorherige Proyecto-Gruppen hatten Ende Januar auch einige Teilnehmerinnen unserer Gruppe das Glück, mit dem movimiento de excursionismo cubano auf Exkursion gehen zu können. Mit einer ca. 50 Personen starken Gruppe von Studierenden der CUJAE und der Universität de La Habana (UH) machten wir uns auf den Weg gen Süden des Landes. Unser Ziel sollte der höchste Berg Kubas, der pico Turquino, sein, der sich im sogenannten oriente (Osten des Landes) befindet.

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Wo Realitäten aufeinander prallen

Austauschtreffen mit Studenten der Cujae

Nachdem wir uns jetzt einige Monate mit den Wirklichkeiten Kubas beschäftigten und unter anderem viele Gespräche über die verschiedenen Lebensrealitäten der KubanerInnen führten, stellte sich für mich immer mehr die Frage, was denken diese eigentlich von uns? Wie stellen sie sich unser Leben z.B. in Deutschland vor? Die Möglichkeit, ein Land für mehrere Monate kennen zu lernen haben viele KubanerInnen nicht, wodurch sich das Bild über unsere Lebensrealitäten in einem „entwickelten Land“ durch die Touristen, die nach Kuba reisen, diverse Medien (auch Facebook und Instagram), Filmen und Serien, sowie Verwandte und Bekannte, die im Ausland leben, zusammenstellt.

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Salud es lo primero – die Gesundheit ist das Erste (Teil 2)

Im ersten Teil bin ich darauf eingegangen, welche Errungenschaften die kubanische Revolution in Bezug auf das Gesundheitssystem vorzuweisen hat und welche Hürden den KubanerInnen dabei gestellt wurden. Die damalige wirtschaftliche Hilfe von der Sowjetunion und anderen Ländern Osteuropas war keine einseitige Hilfe. Die Unterstützung erfolgte durch den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zum bisher schwersten Unfall in der Geschichte der Kernenergie. Kuba bot sofort die Aufnahme, Behandlung und Pflege strahlengeschädigter Kinder an. Mehr als 24’000 PatientInnen wurden dort jeweils für einen Zeitraum von mindestens 45 Tagen oder auch über Jahre hinweg behandelt. Der im März 1985 zum neuen Generalsekretär der KPdSU (Kommunistische Partei der Sowjetunion) gewählte Michael Gorbatschow hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits begonnen, die Haltung seines Landes gegenüber Kuba zu verändern.

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Von Sündern und Vorreitern – das Thema Nachhaltigkeit in der kubanischen Gesellschaft

Vor mir eröffnet sich das Panorama der Stadt, in der ich nun schon mehrere Monate lebe und die ich mit all ihren Eigenheiten bereits lieb gewonnen habe. In meinem Rücken befindet sich eine etwa 20 Meter hohe Statue, die stark an den „Christo Redentor“ Rio de Janeiros erinnert und durch ihre erhöhte Position östlich der Hafeneinfahrt den Besucher_innen einen genialen Blick über die Altstadt gewährt. Doch nicht nur die Sicht, sondern auch die Luft lässt mich an diesem Ort verweilen. Während mir der Wind eine willkommene Erfrischung zu den sommerlichen Temperaturen des kubanischen Winters bereitet und ein leichter Geruch von Meersalz in meine Nase steigt, vergesse ich für kurze Zeit die unangenehmen Seiten meines Aufenthaltes in dieser so einzigartigen Stadt. 

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Der Campus der CUJAE – eine Fotogalerie

Seit Ende Oktober wohnt unsere Projektgruppe nun schon auf dem Campus der größten technischen Universität Kubas. Gleich neben den voll besetzten  Studentenwohnheimen steht das „Edificio 700“, auch bekannt als Casa Tamara Bunke, in dem mit uns nun schon die dritte Gruppe des Proyectos lebt. Der volle  Name der CUJAE lautet „Universidad Tecnológica de La Habana José Antonio Echeverría“. Sie bietet momentan mehr als 7000 Studenten die Möglichkeit, die verschiedensten Disziplinen im Bereich des Ingenieurwesens oder auch Architektur zu studieren.

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Auf den Spuren von Che [part 2]

Um ein umfangreicheres Vorwissen zum Interview über die damalige Lage zu erhalten, hier eine historische Ergänzung.

Vorgeschichte

Als Kongo-Wirren werden die politischen Zwischenfälle in der Demokratischen Republik Kongo zwischen 1960 bis 1967 bezeichnet. Mit der Ausrufung der Unabhängigkeit und der darauffolgenden belgischen Invasion im Kongo nahm die Krise Ihren Verlauf. Als der belgische Generalleutnant den Kongolesen keinerlei Änderungen Ihres Status zugestand, rebellierten die Soldaten gegen ihre Offiziere, weil sie nach der Unabhängigkeit noch immer keine Kongolesen als Offiziere einstellten und sich diese strukturell diskriminiert fühlten. Aufgrund des befürchteten Verlust des zuvor gesicherten Einflusses auf das Land, entsandte die belgische Regierung Truppen, um die Kontrolle wiederherzustellen. Präsident und Premierminister unterstützten zunächst dieses Vorgehen. Als sich jedoch mit der Sezessionsbewegung auch die Provinzen Katanga, Moise unter Tschombe abspalteten, bat Premierminister Lumumba die Vereinten Nationen um Hilfe. Trotz der UN-Missionen, welche nach und nach die belgischen Truppen im Land ablösten, unternahmen die Blauhelme nichts gegen die Einflussnahme des Kolonialismus unter Tschombe im Süden.

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