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Kuba und die Kinder von Tschernobyl

Spätestens seit der Verkündigung eines Sparplans an Treibstoff am 12. September über die Fernsehsendung „Mesa Redonda“ (dt. runder Tisch), an der sowohl der Präsident Kubas Díaz-Canel, als auch wichtige Minister für Wirtschaft, Energie und Verkehr teilnahmen, sind im ganzen Land Knappheiten zu spüren. Es sind die Bestrebungen insbesondere der US-amerikanischen Regierung unter Donald Trump, die wichtigen Treibstofflieferungen zu verhindern, die sich nun ganz besonders im knappen öffentlichen Verkehr, aber auch in Strom- und Wasserversorgung der Bevölkerung bemerkbar machen. An einigen Bushaltestellen sind nun Polizisten eingesetzt, die die vielen Wartenden an den Haltestellen orientieren sollen, beschwichtigen und dafür sorgen, dass der Einstieg in die knappen Verkehrsmittel nicht im Chaos verläuft. An der CUJAE wird von nun an nur noch drei Tage die Woche Unterricht gegeben, um Stromverbrauch und Arbeitswege zu sparen und erneut haben die Studentenunterkünfte, das Edificio 700 eingeschlossen, mehrere Stunden am Tag keinen Strom mehr. Wieder einmal heißt es auf Kuba: Ausnahmesituation und überall im Land werden Veranstaltungen organisiert, um sich gegenseitig zu bestärken. Dennoch: dass es so wenig Benzin gibt, dass es vermehrt zu Stromausfällen kommen kann oder wie im Fall der CUJAE gar einige Stunden täglich der Strom abgeschaltet wird; all das erinnert einige an Zeiten der sogenannten Período Especial. Zu dieser Zeit, die ihren Höhepunkt Anfang der 1990er Jahre hatte, waren die Nöte und Knappheiten um einiges akuter, wird in Gesprächen mit jenen, die sie miterlebt haben, sofort deutlich gemacht; doch auch dieses seien Zeiten, in denen Zusammenhalt besonders wichtig ist.

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Die Welt, in der wir leben, oder: die Müllsituation Kubas

Alle paar Tage ist es soweit. Da legt sich nebelartiger Smog um das Gelände der CUJAE, macht das Atmen ein wenig unangenehmer, setzt sich in unserer frisch zum Trocknen aufgehängten Wäsche fest. Es ist ein großer Müllberg, der einige hundert Meter von der Universität in Abständen von einigen Tagen angezündet wird und dessen schwelenden Ausdünstungen bei ungünstig stehendem Wind auch den Studierenden zur Last fallen. Aus den höheren Stockwerken einiger Universitätsgebäude heraus kann man ihn besonders gut sehen, sieht die Vögel, die ihn umkreisen und den leichten Dampf, der immer aufsteigt. Diese Art der Müllentsorgung ist nicht unüblich in Kuba. Auch während unseres Aufenthaltes auf der Isla de la Juventud haben wir diese Erfahrung gemacht, als unser Müll neben der Unterkunft verbrannt wurde.

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Mehr Gehalt vom Staat – was bedeutet das?

Sommerloch in Kuba. Die CUJAE ist wie leer gefegt, bis Ende August sind Semesterferien und alle kubanischen Studierenden haben ihre Wohnheime verlassen, um zu ihren Familien zurückzukehren oder zu verreisen, die Professor*innen haben ihre Arbeitsplätze verlasssen; lediglich die Verwaltung der Universität ist Wochentags noch auf dem Gelände anzutreffe. Sie und die ausländischen Studierenden, die ebenso wie wir in ihren Unterkünften wohnen bleiben. Ab und zu huschen Straßenhunde, die sich das Gelände zu ihrem zu Hause gemacht haben und von allen akzeptiert werden, die Wege entlang. Nachmittags fegen die Winde der vorbeiziehenden Gewitter über ansonsten verlassene Straßen; das Rascheln der Palmenblätter und Gräser eines der wenigen Geräusche auf dem Universitätsgelände.

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Ein Tässchen voll Zucker

Es ist halb sechs Uhr morgens. Wir stehen am Busbahnhof von Cabaiguán. Der Großteil unserer Gruppe ist kurz davor, ihren Omnibus Nacional zurück nach Havanna zu besteigen, um in etwa sechs Stunden in unserem zeitweiligen Zuhause anzukommen. Um uns herum weitere Menschen, die müde vor ihren Koffern und Rucksäcken stehen. Direkt neben dem kleinen Busbahnhofgebäude hat ein älterer Herr hinter der Balustrade seines Hauses einen Tisch aufgebaut, hinter dem er sitzt und aus einer Thermoskanne süß-zuckrigen Kaffee in kleine Tässchen gibt und zum Üblichen Preis von 1 Peso Cubano verkauft.

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Rezepte – Kochen auf Kuba

Insbesondere in den ersten Monaten unseres Aufenthaltes hier auf Kuba hat es uns und unseren Mägen sehr gut getan, über eine Küche in unserer Unterkunft auf dem Universitätsgelände der CUJAE – der Casa Tamara – zu verfügen. Dabei mussten wir uns behelfsmäßig den Angeboten anpassen, die die kubanischen Gemüsestände, bodegas und ab und zu Devisenläden vorzuweisen hatten. So haben sich nach und nach insbesondere Auberginen, Tomaten und diverse kubanische Kartoffel- und Wurzelarten (boniato, yuca, malanga) auf unsere Teller geschlichen – natürlich begleitet von der dazugehörigen Portion Reis. Auf einer unserer Veranstaltungen haben wir einige unserer Rezepte gemeinsam gekocht und möchten sie nun auch hier einmal teilen.

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La Antorcha Encendida – XI Congreso UJC-CUJAE

Fühle deine Organisation, nimm teil, debattiere, ändere etwas, erinnere dich daran, dass deine Universität und dein Land dich brauchen, deine Freude, deine Fähigkeit Herausforderungen zu begegnen, deine Kreativität. Gib dich nicht damit zufrieden, ein einfacher Beobachter zu sein, du bist notwendig, du bist die Gegenwart.
Deine Zukunft, sie ist heute.”

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Erinnerungskultur – von Turquino bis Coppelia

Celia-Denkmal vor Coppelia

Oben angekommen! Mühselig haben wir die letzten anderthalb Tage damit verbracht, steile Pfade der Sierra Maestra zu beklettern und provisorisch angelegte Treppen zu besteigen, um nun endlich diesen Punkt zu erreichen: Die Spitze des Pico Turquino in 1.974 Metern Höhe, den höchsten Punkt Kubas. Übernachtungen in Militärlagern, beeindruckende Aussichten auf die Berge der Sierra Maestra und kurze Pausen zum Maní[1] oder Kekse essen haben wir hinter uns.

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