Personenkult

Comandante en jefe, ordene!

Oberster Befehlshaber, befiehl!

Auch nach drei Monaten in Kuba läuft mir immer noch ein kalter Schauer den Rücken herunter, wenn ich diesen Spruch lese. Er ist eine der selteneren politischen Botschaften, die hier an vielen Häuserwänden, Aufstellern, Plakaten und ähnlichen stehen. Mal ist er als kleines DIN-A4 Plakat zu sehen, mal in meterhohen Lettern auf einer Hauswand zu finden. Für mich Anlass genug, mich mit dem Konzept von Führungi in Kuba auseinanderzusetzen.

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Eine Ehrung von Fidel Castro-Ruz

Am 25.11.2016 starb Fidel Castro-Ruz, Comandante mit 90 Jahren. Seitdem wird er jährlich an diesem Tag geehrt.

So auch am Sonntag, den 25.11.2018.

Vom Círculo Filatélico im Stadtteil Cerro, Havanna, zur Gedenkfeier eingeladen, konnten wir an einer von zahlreichen Ehrungen teilnehmen. Wer sich jetzt fragt, wie Philatelisten, also Briefmarkensammler, dazu kommen eine solche Gedenkstunde abzuhalten, dem sei gesagt, dass Briefmarken interessant sein können: alle wichtigen und besonderen Geschehnisse werden in Bildform und häufig auch mit Datum festgehalten. Sie erinnern durch Jubiläen an Gründungen verschiedener Organisationen, zeigen politische Staatsgäste, weisen darauf hin, welche wichtigen Gesetze geschaffen wurden, wer wann von wem geehrt wurde, welche Themen zu bestimmten Zeiten wichtig waren und vieles mehr. Briefmarken können also als Geschichtsbilderbuch dienen. Außerdem ist unser Gastgeber ein politisch aktiver Mensch, der Briefmarken als Medium zum Zusammenkommen nutzt.

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9 Tage Fidel – La Caravana

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Dienstag 29.11.2016.

Um halb zwölf nachts kommen wir von der großen Abschiedsveranstaltung für Fidel auf der Plaza de la Revolución, wo wir sechs Stunden lang mit hunderttausenden Kubaner*innen der Müdigkeit in unseren Beinen trotzten, zurück am Campus der CUJAE an. Aber statt nun schlafen zu gehen, was nach dem langen und anstrengenden Tag normal wäre, finden sich die meisten Studenten nach und nach in der Mensa ein um sich ein fleißig vorbereitetes mitternächtliches Abendessen abzuholen. Die Mitarbeiter*innen scheinen mir heute Nacht besonders freundlich zu sein und das obwohl sie um die Uhrzeit noch arbeiten müssen. Es ist irgendwie anders als sonst. Auch brauchen wir heute nicht einmal Besteck und Becher vom Zimmer holen, ohne die das Essen in der Mensa unter normalen Umständen nicht möglich wäre. Heute bekommen wir schickes Plastikbesteck gestellt, so dass auch die Studierenden essen können die nicht in der Uni wohnen.

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