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Auf der Suche nach Olivenöl oder warum in Cuba die Regale teilweise leer sind

Ich: „Hay aceite de oliva?“ (Gibt es Olivenöl?)
Antwort: „No, no hay!“ (Nein, gibt es nicht!)
Ich erlebe das erste Mal, dass auch wenn ich über die finanziellen Mittel verfüge, ich die Dinge die ich gerne hätte, nicht kaufen kann da sie gar nicht importiert werden, nicht hier hergestellt werden oder gerade ein Mangel daran herrscht. So merke ich in einem Devisenladen wenn es gerade an Devisen mangelt, dass einige Regale dann leer sind. Z.B. meine Einkaufstour letzte Woche: Ich komme zurück und habe nicht alle Dinge auf meinem Einkaufszettel in den 5 Läden wo ich nachfragte bekommen. Olivenöl, Haarlack, Käse, Nudeln und Gemüsebrühe standen auf meiner Liste und die beiden Erstgenannten waren für mich nicht aufzutreiben.

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„Warum gibt es in Havanna nicht mehr Busse?“ – Ein kleiner Einblick in das Mobilitätssystem Havannas

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Dienstagmorgen, um 9 Uhr habe ich meinen Geschichtskurs in der Cujae. Um pünktlich zu sein, muss ich mein Haus so gegen 8 Uhr verlassen. Dafür muss ich zuerst den Bus P14 nehmen, mit dem ca. 20 Minuten fahren und dann für die letzten 4 Stationen in den P9 umsteigen (1). Je nachdem, wie die Verbindung so ist, habe ich dann noch 25 Minuten Zeit um an einem Kiosk einen Kaffee zu trinken und Zeitung zu lesen oder aber ich muss mich ganz schön beeilen, dass ich nicht all zu spät komme. Irgendwie planbar unplanbar. Warum fällt es mir hier so schwer Reisezeiten zu planen, obwohl es hier keinen Stau gibt?

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Wie frei ist das Internet in Kuba?

Immer wieder wird in den internationalen Medien über Internetzensur in Kuba berichtet. Nach Ansicht vieler US-amerikanischer Politikinstitute ist das Internet in Kuba in höchstem Maße unfrei. In einem von der neoliberalen Stiftung „Freedom House“ erstellten Index über die Freiheit des Internets wird Kuba mit 84 von 100 Punkten (bei dem 0 die bestmögliche Bewertung darstellt) ein überaus schlechtes Zeugnis ausgestellt. Die internationalen Medien schlagen in die selbe Kerbe, Begriffe wie Zensur, Abschottung und Gängelung prägen die Terminologie in Bezug auf die Internetpolitik der kubanischen Regierung. Doch wie ist es auf der sozialistischen Insel tatsächlich um die Freiheit des Internets bestellt?

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Reflexion über unseren unlieben ständigen Begleiter: Die Werbung

Seit ich in Cuba bin, ist mir erst wirklich aufgefallen, welchen immensen Einfluss Werbung auf mein Leben nimmt. Während ich vorher immer mit Werbung auf allen Ebenen konfrontiert war, sehe ich nun, wie ein Minimum von Werbung auf mich wirkt. Dabei fallen mir aber nicht nur die positiven Aspekte auf, wie zum Beispiel, dass die Hauptfunktion von Werbung mein Kaufverhalten zu beeinflussen, wegfällt, aber auch die negativen, doch dazu später mehr. 

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Meine Eindrücke zu den neuen WiFi-Hotspots in Cuba

Seit dem ersten Juli dieses Jahres gibt es in Havanna und allen Hauptstädten der cubanischen Provinzen dutzende neue WiFi-Hotspots, die von allen Menschen auf der Insel genutzt werden können. Diese neue Möglichkeit verbessert vor allem den Kontakt zwischen Cubanern und ihren Familien im Ausland, ermöglicht unter anderem aber auch vielen ausländischen Studenten die Kommunikation nach Hause. Vor allem ist mir aufgefallen dass das Internet auf der Insel von den Menschen viel effizienter und gezielter genutzt wird, als beispielsweise ich dies zu Hause für gewöhnlich tue.

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Die Sommerschule Hugo Chávez – kritische Zivilgesellschaft?

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Die „Escuela de Verano Hugo Chávez“ wurde vom Verein „Nuestra America“ organisiert, der von einigen jungen kritischen Linken in Havanna gegründet wurde. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt die sozialen Transformationsprozesse, die sich in einigen lateinamerikanischen Ländern abspielen, zu reflektieren, eigene emanzipatorische Projekte durchzuführen und als Forum des Austausches zu dienen. Die Sommerschule, welche ich auch besuchte, fand in dieser Form erstmals in der ersten Augustwoche während der Semesterferien in Havanna statt und hatte ca. 60 Teilnehmer. Sie trägt den Namen des ehemaligen Präsidenten Venezuelas, der große Sozialprogramme durchführte und sich maßgeblich auf soziale Bewegungen stützte, mit denen er auch gemeinsam eine neue Verfassung ausarbeitete. Hugo Chávez gilt als einer der Begründer des Sozialismus des 21. Jahrhunderts und prägte die Linke Südamerikas nachhaltig.

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Ein Tag im Leben von Humberto – Das Problem der umgekehrten Lohnpyramide

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Humberto, der als Mathematikprofessor an der Universität von Havanna arbeitet.

5:00 AM, der Wecker klingelt wie jeden Morgen um diese Zeit. Humberto steht auf um sich sein Frühstück zuzubereiten und sich frisch für den anstehenden Arbeitstag zu machen. Er ist Mathematikprofessor an der Universität von Havanna (UH) und lebt etwas außerhalb mit seiner Stieftochter und deren Mann. Seine Frau lebt nicht gemeinsam mit Ihnen. Sie lebt auf der Insel Caymon doch Humberto kann dort wegen seiner Arbeit nicht Leben.

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Bilder im Kopf…

Mein erster Tag in Cuba, ich warte in der Stadt auf eine Bekannte, um mit dieser zusammen zum Strand zu gehen. Da werde ich angesprochen, woher ich komme, meine Antwort: „Deutschland“, die Reaktion: „Deutschland ist toll, ihr habt dort alles was ihr euch wünscht, alle eure Wünsche sind erfüllt und es gibt keine Probleme“.
Zweiter Tag in Cuba, ich treffe mich mit einem Bekannten zu einem Spaziergang. Nach einer langen Weile fragt er mich schüchtern, ob er mir eine Frage stellen darf, natürlich darf er.

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Kuba und Miami – eine schwierige Beziehung?

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In den 60er Jahren verließen viele Kubaner_innen ihre Heimat weil sie sich in Miami ein „besseres Leben“ erhofften. Doch nicht alle von ihnen sind gegen die Regierung und die Ideen der kubanischen Revolution. Wir hatten die große Ehre Andres Gomez, ein Exilkubaner der in Miami lebt, kennenzulernen und mit ihm ein Interview zu führen. Da sich seit letztem Dezember zwischen Kuba und den USA vieles verändert hat, ist es für ihn sehr wichtig, mit jungen Menschen über die derzeitige Situation zu sprechen. Für ihn ist es ein Bedürfnis seine Erfahrungen und Werte weiterzugeben und zu teilen.

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